"Egon" sorgt für Dauereinsatz der Erlanger Feuerwehren
13.1.2017, 12:16 UhrBereits gegen fünf Uhr ging es in Erlangen los mit dem Sturm, und da kamen auch schon die ersten Einsätze für die Feuerwehr. Die gab es zunächst vor allem im Stadtwesten.
Auf einem Firmengelände an der Frauenauracher Straße fegte der Wind so heftig, dass drei übereinander gestapelte Übersee-Container auf ein nebenstehendes Gebäude fielen. Die 15 Meter langen Behälter blieben in Schräglage hängen und mussten bis zur Bergung durch einen Kran gesichert werden. Der Wind dort oben blies so heftig, dass sich die Feuerwehrleute nur schwer auf den Beinen halten konnten.
Weil die Zahl der Einsätze immer mehr wurde, ließ Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger die Hauptwache mit zwei Wachabteilungen besetzen und sieben weitere Stadtteilwehren alarmieren, um die durch den Sturm entstandenen Gefahrenstellen zu beseitigen.
In der Dompfaffstraße wurden zwei Birken entwurzelt, krachten durch einen Zaun und dann auf ein Auto und auf ein Motorrad. In der Geisbergstraße wurde ebenfalls ein Auto durch entwurzelte Kiefern beschädigt. In der Ebrardstraße geriet eine 30 Meter hohe, doppelte Tanne bedrohlich in Schieflage und drohte auf ein Haus zu stürzen. Eine Bewohnerin sagte den Erlanger Nachrichten, sie hätten bereits mehrfach bei der Stadt versucht, die Genehmigung für die Beseitigung der Bäume zu erhalten, aber vergebens. Die Feuerwehr konnte dort nichts ausrichten, es wurde die Abteilung Stadtgrün geholt. Die ließ ein Spezialunternehmen kommen, um den Baum von einem Hubsteiger aus abzutragen.
Auf dem Gelände von Blumen Wassermann stürzte das Baum-Wahrzeichen um, glücklicherweise aber genau zwischen zwei Gebäude. In der Gebbertstraße stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus. Für die Feuerwehr war der Baum eine echte Herausforderung, da er zwischen Wohnhaus und einem anderen Baum eingeklemmt war und erheblich unter Spannung stand.
Bedrohlich hing auch eine entwurzelte Kiefer in Sieglitzhof über der Spardorfer Straße, sie musste darum gesperrt werden. Die Feuerwehr sägte zunächst den Stamm ab, so dass der Riese auf die Fahrbahn stürzte. Dort wurde sie dann fachmännisch zerlegt. Etliche weitere Erlanger Straßen in waren ebenfalls durch querliegende Bäume versperrt, auch die Bundesstraße 4 war betroffen. In der Bayreuther Straße hielten zwei Bäume dem Sturm ebenfalls nicht stand. Einer stürzte auf einen Balkon und beschädigte ihn erheblich, ein weiterer fiel auf ein Dach. Auch dort gab es größeren Schaden. In der Dreikönigstraße löste der Sturm einige Dachpfannen. Da sie auf die Straße zu fallen drohten rückte die Feuerwehr mit der Drehleiter an und holte die Pfannen herunter.
So wütete Sturmtief "Egon" in der Region.
Ärgern dürften sich auch die Kirchweihburschen in Büchenbach über den Sturm. Die Spitze ihres stattlichen Kirchweihbaumes bekam nämlich eine kräftige Böe ab und knickte ab. Die Feuerwehr besorgte den Rest. Rund 80 Feuerwehrleute von der Ständigen Wache und von den Freiwilligen Wehren aus der Innenstadt, Alterlangen, Büchenbach, Dechsendorf, Kriegenbrunn, Neuses und Tennenlohe waren bis in die Nachmittagsstunden damit beschäftigt, die Sturmschäden zu beseitigen.
Allein bis 10.30 Uhr wurden schon weit über 40 Einsätze registriert. Eine endgültige Schadensbilanz dürfte erst am Wochenende vorliegen.
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