Elke Sommer in Erlangen: Ein Star zum Anfassen

23.9.2016, 15:00 Uhr
Elke Sommer in Erlangen: Ein Star zum Anfassen

Kein Baum war ihr zu hoch, keine Grube zu tief. Mit den Jungs raufte sie, schaute ihnen beim Fußballspielen zu, und hinterher mussten sie sich ihre Gedichte anhören. Das hübsche blonde Kind hatte seine Schulkameraden im Griff. Dann, als sie zum Weltstar aufstieg, verlor man sich zwar aus den Augen, aber der Kontakt riss nie ab: Elke Sommer.

Mit dabei war ihr Ehemann Wolf Walther. Die beiden wohnen in den Sommermonaten meist in Marloffstein, um während der Wintermonate in die USA „auszuwandern“. Elke Sommer, die eigentlich Elke Schletz hieß, wurde in Berlin geboren. 1942, im Alter von zwei Jahren, wurde sie mit ihrer Familie nach Niederndorf evakuiert. Ihr Vater Peter Schletz war evangelischer Geistlicher, und Elke ging bis zur 4. Klasse im jetzigen Herzogenauracher Ortsteil zur Schule. Danach wechselte sie nach Erlangen ans Gymnasium, wo sie ihr Abitur machte.

Tagtäglich fuhr sie mit der Bummelbahn, erinnerte sich ihre Schulkameradin Hannelore Rieß. Und in dem Waggon, in den sie zustieg, ging es bis nach Erlangen hoch her. Dort traf sie tagtäglich auch Horst Dassler, den Sohn von Adi Dassler. Es wurde gebalgt und herumgetobt.

Stolz, Elke Sommer wiederzusehen, war auch Egbert Paulick, legendärer und eisenharter Mittelstürmer beim FC Herzogenaurach in der Landesliga. Der unterhielt auf seiner Mundharmonika (Kreuzwender) zwischendurch die Gesellschaft.

Horst Winkelmann hatte eine dicke Zigarre im Mund, als er Elke umarmte. „Dein Vater hat mir im Unterricht saftige Watsch’n verpasst“, sagte eine Mitschülerin lächelnd zu ihr. „Du wirst sie verdient haben“, kam die trockene Antwort.

Ins ASV-Heim gekommen waren insgesamt 45 Frauen und Männer der Jahrgänge 1939, 1940 und 1941, darunter Walter Jauernig, die Legende des ASV Niederndorf, Hans Regler, Manfred Geiger, Georg Händel, Wally Herbolzheimer, Waltraud Zenger, Barbara Gehabka und viele andere.

Elke Sommer in Erlangen: Ein Star zum Anfassen

© Fotos: Leo Hildel

Ganz besonders gedankt wurde Ernst Kreiner, der als Organisator den Besuch mit in die Wege geleitet hatte. Er hatte Elke Sommer die gesammelte Fan-Post zukommen lassen — und als er bei ihr anrief, fragte sie: „Bist Du es, Ernst?“ Der Filmstar ist trotz der Berühmtheit bodenständig geblieben und spricht neben sechs Sprachen noch eine weitere perfekt: Fränkisch. Hinzu kommt, dass sie Gott und die Welt duzt. Und die Niederndorfer sind stolz auf „ihre“ Elke, das merkte man an diesem Abend. Sie, die Schauspielerin, Malerin und Sängerin, gehört noch zu ihnen, und Ernst Kreiner verriet, dass er, und nicht nur er, in das hübsche Mädchen verliebt gewesen sei.

Den Rang abgelaufen hat ihnen da Elkes Ehemann Wolf Walther, der mitgekommen war und sich ein Schnitzel munden ließ. Weil ein Marder sich am Auto zu schaffen gemacht hatte, „holte uns die Betty kurzerhand ab“, erzählte Elke Sommer. Einen schönen Spruch hatte Ernst Kreiner parat, den er an Wolf Walther richtete: „Um Elke Sommer auf Händen zu tragen, braucht man viel Kraft und dafür hilft der Gerstensaft. Prost!“

Ehemann als ruhender Pol

Walther, ein wahrer Gemütsmensch, meinte im Gespräch mit den NN: Ja, mit seiner Frau sei es manchmal schon anstrengend, aber er sehe sich als der ruhende Pol, den sie brauche.

Der Abend klang mit den gemeinsam gesungenen Liedern „Kein schöner Land“ sowie „Adé zur guten Nacht“ aus. Egbert Paulick spielte wieder auf der Mundharmonika. Nicht vergessen werden darf, dass Elke Sommer eingangs selbst gesungen hat und dabei ihr legendäres Lied von der „Brunz-Rubn“ vortrug.

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