Erlangen: Brunnen als Zufluss

15.9.2017, 17:00 Uhr
Erlangen: Brunnen als Zufluss

© Klaus-Dieter Schreiter

Weil der idyllisch neben der Kunstwiese gelegene Weiher keinen richtigen Zufluss mehr hat, ist er immer mehr versandet. 2006 ist er darum schon einmal gereinigt und vertieft worden, aber das hat nicht viel gebracht. Inzwischen hat sich auch noch die Krebsschere dort angesiedelt.

Diese Wasserpflanze steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten und ist besonders geschützt. Sie hat sich aber so wohl gefühlt und ausgebreitet, dass der Weiher in den Sommermonaten einer grünen Wiese glich und auch schon mal üblen Geruch verbreitete.

Früher, erinnerte sich der ehemalige Tennenloher Bürgermeister Adolf Most in einer Ortsbeiratssitzung, habe der Weiher einen Zufluss gehabt. Der sei aus dem Erlenbestand östlich der Sebastianstraße gekommen. Doch sei das Grundwasser offenbar so weit abgesunken, dass von dort kein Wasser mehr in den Weiher fließe.

Um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, hatte Most darum vorgeschlagen, einen Brunnen zu bohren, um den Weiher so mit Wasser zu versorgen. Damit könne man einen Kreislauf schaffen, ohne Wasser zu verschwenden.

Zwar hatte die Feuerwehr hin und wieder mal Wasser aus dem Leitungsnetz nachgefüllt, jedoch hatte es dann des Öfteren nasse Keller in den nahen Häusern gegeben, offenbar weil der Wasserspiegel des Weihers dann über dem Grundwasserspiegel gelegen hatte. Auch weil für das Nachfüllen kein Trinkwasser mehr verschwendet werden soll, hat die Feuerwehr das Befüllen eingestellt.

10 000 Euro Kosten

Nun ist die Stadt also dabei, den Vorschlag des Tennenloher Altbürgermeisters umzusetzen. Eine Firma aus Wilhelmsdorf bohrt gerade einen 45 Meter tiefen Brunnen. Eine Pumpe soll in einen Schacht eingebaut werden, über eine Sandsteinrinne soll das Nass dann in den Weiher fließen.

Das Ganze soll so gestaltet werden, dass ein schönes Ensemble entsteht. Während der Ortsbeiratssitzung hatte Altbürgermeister Most auch vorgeschlagen, der Tennenloher Künstler Dieter Erhard solle ein Kunstwerk auf den Brunnen setzen, um ihn zu verschönern.

Ob das realisiert werde, müsse im Kulturamt entschieden werden, meint man dazu im Umweltamt.

Das hat bereits einen Teil der Krebsschere entnommen, als der Wasserstand niedrig war. Dafür war eine Ausnahmegenehmigung notwendig. Damit soll nicht nur die Geruchsbelästigung der im flachen Wasser absterbenden Pflanze reduziert werden, auch die Gäste auf der Kunstwiese können nun wieder das Spiegelbild der Kirchturmspitze auf der Wasseroberfläche sehen. Der Brunnenbau mit den Anlagen drum herum wird laut Eva-Elisabeth Gruber vom Umweltamt rund 10 000 Euro kosten. Die Inbetriebnahme ist nach der nächsten Frostperiode geplant.

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