Erlangen: Busspur ausgebremst
1.10.2020, 06:00 UhrDie Linke moniert, dass die Busse morgens und abends oftmals im Stau stehen – gerade auch auf den Einfallstraßen wie der B 4. Somit bietet das Busfahren keine "schnelle und zuverlässige Alternative zum Auto". Dagegen würde die geforderte Busspur helfen, und überhaupt könnten die Busse ihren Fahrplan besser einhalten, meinte Linke-Stadtrat Johannes Pöhlmann jüngst im Umwelt-, Verkehrs und Planungsausschuss.
Mit ihrem Vorschlag will die Linke auch ihr Scherflein dazu beitragen, dass immer mehr Menschen "vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen".
Der Antrag der Linken konnte allerdings leicht den Eindruck erwecken, dass die Stadt auf diesem Felde bislang untätig gewesen ist. War sie aber nicht. Die Verwaltung wies ihrerseits darauf hin, dass sie in den vergangenen zehn Jahren schon etliche neue Busspuren eingerichtet hat, und zwar dort, "wo dies sinnvoll war und wo ohnehin Straßenbaumaßnahmen anstanden". Einige dieser Bus-spuren fanden sich detailliert aufgelistet – sogar mit Längenangabe.
Außerdem wurde daran erinnert, dass das Ganze seinerzeit kein Spaziergang für die Stadtoberen war und jede neu eingeführte Busspur von "erheblichen Beschwerden aus der Erlanger Bevölkerung" begleitet worden ist, obschon doch diese Busspuren für eine "erhebliche Verbesserung des Busverkehrs" sorgten, so die Verwaltung. Die Proteste der Anwohner von In der Reuth waren damals so heftig, dass die Busspur auf dem Adenauer-Ring am Ende zurückgenommen wurde. Trotz alledem wird auch künftig "als Ansatz" zur Verbesserung des Klimas die Einführung neuer Bus- oder Umweltspuren im Auge behalten. Das konnte die Ausschussrunde schließlich einstimmig gutheißen.
Harsche Kritik an dem Linken-Antrag übte schließlich noch Oberbürgermeister Florian Janik, der das Ganze als einen reinen "Schaufenster-Antrag" sah, gerade auch vor dem Hintergrund der bislang schon eingeführten Busspuren "gegen den Widerstand der Bürger". Und auf die B 4 habe die Stadt schlicht "keinen Einfluss".
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