Erlangen: Die Mehrheit ist für die StUB-Osterweiterung
5.5.2021, 07:55 UhrEin aussagekräftiges Meinungsbild zum StUB-Ostast sollte im Kreisausschuss eingeholt werden. Hintergrund: Wenn der Kreistag des Kreises ERH am Montag, 10. Mai, in der Adelsdorfer Aischtalhalle zusammenkommt, soll auch für jene Kreisrätinnen und -räte, die nicht im Ausschuss sitzen, eine klare Tendenz erkennbar sein.
Furcht vor einem Bürgerveto
Adelsdorfs FW-Bürgermeister Karsten Fischkal etwa meldete Zweifel an, ob ein schienengebundenes Verkehrsmittel in einem Flächenlandkreis wie Erlangen-Höchstadt überhaupt sinnvoll sei. Fischkal fürchtet zudem, dass das StUB-Projekt noch am Veto der Erlanger Bürger scheitern könnte und sieht dann Planungskosten nahe einer Million Euro in den Sand gesetzt.
Genervter Bürgermeister Hacker
Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn, zeigte sich sichtlich genervt davon, dass die Freien Wähler weiterhin auf Blockadehaltung setzen. Was umso unverständlicher sei, als Fischkal und sein Höchstadter Bürgermeister-Kollege Gerald Brehm (ebenfalls FW) schon vor längerer Zeit Interesse an einer Verlängerung des StUB-Westastes bis nach Adelsdorf und Höchstadt bekundet hatten.
Entlastung für Gemeinden
Der andere Schenkel des "Trassen-T" der Stadt-Umland-Bahn soll im Erlanger Stadtosten über Dormitz und Neunkirchen am Brand (Landkreis Forchheim) bis nach Eckental führen und dort den Umstieg zur Gräfenbergbahn ermöglichen. Dies würde, das zeigen praktisch alle Berechnungen übereinstimmend, die vom Auto-Durchgangsverkehr stark betroffenen Gemeinden deutlich entlasten. Ein regelmäßig als Alternative ins Gespräch gebrachtes Busnetz sieht German Hacker – vor allem beim Einsatz von Elektrobussen – als Ergänzung, aber nicht als Ersatz für die Stadt-Umland-Bahn.
Immer noch skeptische Bürgermeister
Der Herzogenauracher CSU-Landtagsabgeordnete Walter Nussel, der in München Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie ist, erinnerte in der Ausschuss-Sitzung daran, dass "Demokratie das Beste, aber auch das Anstrengendste" sei und dass man es nie allen Interessensgruppen recht machen könne. Nussel ist angesichts der doch breiten Ausschuss-Mehrheit für den Einstieg in die Ostast-Planungen guten Mutes, dass sich auch skeptische Bürgermeisterinnen und Bürgermeister überzeugen lassen.
Herzogenaurach fordert Geld nicht zurück
German Hacker betonte in diesem Zusammenhang, dass man die rund zwei Millionen Euro, mit denen Herzogenaurach bei der Planung in Vorleistung ging, nicht vom Landkreis zurückfordern wolle. Dass man aber auch nicht die Finanzlast des Ostast-Betriebes mitstemmen wolle. Der Betrieb solle ab StUB-Start wieder Landkreissache sein, so Hacker.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen