Erlangen: Eine lange Problem-Liste

ERLANGEN - Bereits zum fünften Mal hat gestern die Aktion „Wir sehen rot, PiA ist in Not” auf die anhaltenden Missstände der „Psychotherapeuten in Ausbildung“ (PiA) aufmerksam gemacht.

Die bundesweite Protestaktion soll die Bevölkerung daran erinnern, dass viele Psychotherapeutinnen in prekären Verhältnissen leben, weil sie hohe Ausbildungskosten zu tragen haben und dabei keine angemessene Vergütung erhalten. In mehreren deutschen Städten sind deshalb gestern Studierende der Psychologie gemeinsam mit Psychotherapeuten in Ausbildung auf die Straße gegangen.

Die Liste der Probleme ist lang. Und lösen kann sie wie so oft nur die Politik. Dort wurde zwar kürzlich die Neufassung des Psychotherapeutengesetzes (und damit einhergehend eine Umstrukturierung des Psychotherapiestudiums) vorgeschlagen, wann die Verbesserungen für die PiAs in Kraft treten und ob sich überhaupt etwas verbessert, weiß allerdings noch kaum jemand, hieß es in einer Mitteilung.

Der Entwurf des Gesundheitsministeriums ist erst seit wenigen Tagen bekannt. Die Initiatorinnen der Aktion gehen nicht davon aus, dass sich so schnell etwas ändert. „Wenn das Gesetz heute verabschiedet wird, dann wird sich vermutlich frühestens für die Absolventen des neuen Psychotherapiestudiums in zehn Jahren etwas ändern“, sagt Özlem Kayali, Mitinitiatorin der Protestaktion.