Erlangen: Feldkreuz mit besonderer Geschichte

11.10.2018, 11:30 Uhr
Erlangen: Feldkreuz mit besonderer Geschichte

© Peter Düthorn

Erinnern soll das Feldkreuz an den gefallenen Sohn eines Büchenbacher Landwirts. Doch zuletzt war das gar nicht möglich – das Kunstwerk, 1946 von Lothar Strauch gefertigt, musste mehrfach abgenommen und restauriert werden.

Bereits im Jahre 1999 wurde der Korpus durch den Restaurator Roger Schlemer instand gesetzt. Damals war die gesamt Holzoberfläche stark angewittert und zerborsten. In die Risse drang Wasser ein und hinterließ tiefe Schäden. In den durchfeuchteten Spalten konnten sich Bakterien und Holzpilze einnisten, die eine starke Fäule verursachten. Die dunkelbraune, fast schwarze Lasur, war nur noch an wenigen Stellen vorhanden.

Da an der Figur Jahrzehntelang keine Wartungsarbeiten durchgeführt worden waren, entstanden witterungsbedingte Schäden, die bis ins Innere der Skulptur reichten. Eine Restaurierung der Holzoberfläche war durch einfaches Überstreichen und Ausbessern nicht mehr möglich. Die Christusfigur musste tiefengereinigt und die Oberfläche gefestigt werden. Diese Arbeiten wurden in Absprache mit dem Landesdenkmalamt durchgeführt, und so konnte das Kreuz vor sieben Jahren wieder an der Büchenbacher Höhe aufgestellt werden — und an den gefallenen Sohn erinnern.

Aufgrund akuter Einsturzgefahr baute man das Kreuz jedoch bereits im Oktober 2005 wieder ab und lagerte es im Bauhof der Stadt ein. Durch den langen Winter und den reichlichen Schneefall drang Feuchtigkeit in das Sandsteinfundament ein und zerstörte es. Durch die Räumfahrzeuge wurde Salz/Schneegemisch auf das Kunstwerk geschoben und so wurde der 350 Jahre alte Eichenstamm sowie seine Verankerung vollständig zerfressen.

Auf dem Röntgenbild stellte man zudem fest, dass der Korpus aus vier Eichenbrettern zusammengesetzt und in der falschen Maserrichtung verleimt worden war. So drang immer mehr Wasser ein, dass letztlich eine Kopie aus 80 Zentimeter starkem Eichenholzstamm vom oberfränkischen Holzbildhauer Heinz Illmann angefertigt wurde. Die aufwendige Restaurierung wäre ohne die Hilfe des Amtes für Gebäudemanagement sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde nicht zustande gekommen.

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