Erlangen: GBW-Pläne nehmen Gestalt an
23.12.2016, 06:00 UhrDass die Bauvorhaben der GBW in den letzten Jahren so beschleunigt werden konnten, hat mit einer Vorgehensweise zu tun, die auch von den GBW-Mietervertretungen der jeweiligen Quartiere als wohltuend empfunden werden: So sind diese jeweils in die Planentwicklungen mit eingebunden, das Bauunternehmen sucht zudem den Schulterschluss mit der Erlanger Bauverwaltung und der Kommunalpolitik. Das Ergebnis sind in beiden Fällen Preisgerichte, die die Baupläne beurteilen. Dabei können sowohl Wünsche und Forderungen der alten und neuen Mieter sowie städtebauliche Vorstellungen der Bauverwaltung berücksichtigt werden – späterer Ärger und langwierige Abstimmungsprozesse können so ausgeschlossen werden. Notwendig ist allerdings, dass sich das Unternehmen auch an die Vereinbarungen hält.
[Das ist im Fall des Südstadtparks offenbar gelungen. Michael Worm, Vorsitzender der GBW-Mietergemeinschaft in Erlangen (also auch in der Isarstraße) ist jedenfalls zufrieden mit dem Maß, in dem bei der Erweiterung des Wohngebiets zwischen Stintzing- und Paul-Gossen- sowie zwischen Nürnberger und Koldestraße die Wohnraumverdichtung passieren wird. Das Wohngebiet wird durch sogenannte Punkthäuser mit bis zu sieben Stockwerken entlang der Nürnberger Straße ergänzt, inmitten des Wohngebiet werden drei neue Punkthäuser entstehen, die so platziert werden sollen, dass sie Abstand zu den bestehenden Wohnblocks halten.
Zur Lärmreduzierung soll eine geschlossene Neubebauung zur Paul-Gossen-Straße beitragen, ebenso ein Bauriegel im Eck zwischen Nürnberger und Paul-Gossen-Straße, hier sind jeweils Tiefgaragen vorgesehen, um den hohen Parkdruck auf den Straßen im Viertel zu minimieren. Neu wird ein Gebäudekomplex an der Ecke Stintzing-/Hans-Geiger-Straße gegenüber der Ladenzeile, auch hier sind neue Tiefgaragen geplant. Im westlichen Teil des Parks sollen drei Zeilenhäuser und weitere Tiefgaragenbereiche entstehen.
Der Landschaftsarchitekt Matthias Schwahn, der die Aufgabe hatte, den Baumbestand im Südstadtpark weitgehend zu erhalten, spricht von einer „Architektur, die sich nach den Bäumen richtet“.
Mit dem Bau der Punkthäuser hat die GBW ein Reizthema vom Tisch gebracht, das bei vielen Mietern Befürchtungen ausgelöst hatte. Ursprünglich waren die Aufstockung der bestehenden Häuser sowie Anbauten erwogen worden – das aber hätte viel Lärm, starke Eingriffe in die Häuser sowie zahlreiche Zwangsumzüge zur Folge gehabt. Zudem wären die Mieten der Bestandswohnungen stark gestiegen, zahlreiche Mieter hätten sich ihre Wohnungen nicht mehr leisten können. „Das ist vom Tisch“, so Worm, „wir haben Sicherheit.“
Bereits vom Stadtrat beschlossen ist die Aufstellung eines Bebauungsplans für die Isarstraße. Die GBW plant dort, 250 neue Wohneinheiten zu errichten. Auch hier hat sich die GBW rechtzeitig um ein verträgliches Konzept bemüht und mit der Verwaltung einen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb durchgeführt. Im Preisgericht waren neben Vertretern der Fraktionen auch Mietervertreter stimmberechtigt.
Ausgewählt wurde dabei einstimmig die Wettbewerbsarbeit der Münchner Arbeitsgemeinschaft Steidle Architekten und t17 Landschaftsarchitekten. Demnach sind zwei fünf- und zwei siebengeschossige Häuser vorgesehen, ferner ein Hochhaus mit 17 Stockwerken. Entstehen sollen so rund 250 Wohneinheiten, ein Viertel davon – wie im Südstadtpark – als geförderter sozialer Wohnungsbau. Tiefgaragen und ein Parkhaus direkt an der Autobahn sollen sowohl den Parkdruck in der Ringstraße reduzieren als auch Lärm abschirmen.
Die Maßnahme kann im so genannten beschleunigten Bebauungsplanverfahren durchgeführt werden, was die Fertigstellung vorantreibt. Im nächsten Schritt wird das Stadtplanungsamt den Entwurf öffentlich auslegen, damit jedermann Stellung dazu nehmen kann.
Die GBW will bei den Neubauprojekten stark auf Holzbauweise setzen, wie Geschäftsführer Stefan De Greiff und sein Bereichsleiter Projektplanung Matthias Hartung betonen. Für ein derartiges Projekt in München hat das Wohnungsbauunternehmen vor kurzem einen renommierten Architekturpreis gewonnen. Insgesamt wird die GBW für ihre Projekte einen namhaften dreistelligen Millionenbetrag in die Hand nehmen.
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