Erlangen: Herzogenauracher Damm wieder frei

ERLANGEN - Die Regnitzbrücke in Bruck ist wieder für den Verkehr freigegeben. Weil das staatliche Bauamt Nürnberg auf eine offizielle Einweihung verzichtete, eröffneten Bürger die Freigabe des Herzogenauracher Damms kurzerhand mit Sekt und einer Absperrung selbst.

Um 8 Uhr hatten Bauarbeiter die Absperrungen der seit neun Monaten gesperrten Straße beiseite geräumt. „Als ich das gesehen habe“, sagt Hans Birnbaum, Inhaber des Gasthofs „Ritter Sankt Georg“ kurz vor der Brücke, „hatte ich plötzlich das Gefühl, dass es total schade sei, wenn nichts passiert.“

Also handelte der Gastwirt spontan. Er holte eine Sektflasche und 10 bis 12 Gläser, stellte sie auf ein Tablett und lud zur „Eröffnungsfeier“. Aus dem Werkzeuglager wurde auch noch eine einigermaßen offiziell aussehende Absperrungs-Banderolle geholt.

Symbolisch wurde dann das Band durchschnitten und der Sekt getrunken. „Weil ich die Flasche richtig schüttelte, ist der Sektkorken ungefähr 20 Meter hoch in die Luft geflogen“, sagt Birnbaum. Als Wirt wunderte er sich, dass der Sekt trotzdem in der Flasche geblieben ist.

Zur Feier das Tages wurden auch noch zwei Feuerwerksraketen gezündet. Nach der „Feier“ räumten die Bauarbeiter die restlichen Absperrungen weg, und der Herzogenauracher Damm war endgültig frei.

Auch wenn es für Hans Birnbaum in den „vergangenen neun Monaten so ruhig wie noch nie“ war, freut sich der Gastwirt auf die Wiederkehr des Normalen: „Jetzt fahren wieder 25 000 Autos täglich über die Regnitzbrücke.“

Nächstes Jahr könnten über die Leipziger Straße noch mehr Fahrzeuge über den Herzogenauracher Damm fahren. Denn dann, sagt Norbert Grüner, Abteilungsleiter beim staatlichen Bauamt in Nürnberg, „wird der Büchenbacher Damm saniert.“ 3,8 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. 

Rund 1,8 Millionen Euro hat jetzt der Neubau der Regnitzbrücke gekostet. Die Brücke war so marode, dass sie durch einen Neubau ersetzt wurde. Unter anderem beträgt die Breite der Fahrbahn jetzt acht Meter. Auch wurde auf der nördlichen Seite die sogenannte Kappe auf drei Meter verbreitert. Dies sei nötig gewesen, so Grüner, „um einen Geh- und Radweg aufnehmen zu können.“ Parallel zum Neubau der Regnitzbrücke wurde auch die Kanalbrücke in Schallershof saniert. So sei nur eine Sperrung notwendig gewesen, sagt Grüner. Auch hier wurde auf der nördlichen Seite Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen.