Erlangen: intelligente Waschmaschine in Kooperation
7.10.2015, 06:29 UhrAutonomes Fahren mit dem Schutz von verletzbaren Verkehrsteilnehmern, Erfassen von Bewegung und Körperparametern bei Sportlern sowie zuverlässige und drahtlose Kommunikation für Geräte und Anlagenmonitoring beispielsweise zur Prozessoptimierung – dazu gehören auch die intelligente Waschmaschine und der intelligente Kühlschrank – sind die wesentlichen Themen, die sich das ESI-Anwendungszentrum zur Aufgabe gestellt hat.
Dass solche Systeme nicht nur einfach mit einem Computer von der Stange „gebaut“ werden können, ist leicht vorstellbar. Denn es ist das Zusammenwirken von Maschinenbau, Elektrotechnik, Elektronik und Software notwendig, damit alles funktioniert wie es soll. Auch ein Betriebswirt muss mit drauf schauen, damit das System nicht zu teuer wird. Ein Ingenieur alleine kann diese verschiedenen Themen nicht bearbeiten. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist darum notwendig.
Das wissenschaftliche Know How von 16 Lehrstühlen an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) wird darum genutzt. Im ESI arbeiten laut Thomas von der Grün vom Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), der einer der beiden Leiter des ESI ist, neun Abteilungen aus dem IIS und im Anwendungszentrum mit. Von der FAU sind elf Lehrstühle beteiligt, sie wird von Prof. Jürgen Teich vertreten. Es sei ähnlich als wenn man ein Haus baue, da seien auch mehrere Handwerker beteiligt, zieht er den Vergleich der Zusammenarbeit der verschiedenen „Handwerker“ im Anwendungszentrum.
Das ESI-Anwendungszentrum führt bereits seit 2009 Forschungsaktivitäten zu solchen eingebetteten Systemen durch und hat sich als Schnittstelle zwischen Industrie und Forschung gut etabliert. Nach Pilot- und Transferprojekten in einer ersten Phase soll die erfolgreiche Zusammenarbeit nun in einer festen Einrichtung realisiert werden.
Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert die bis zum Jahre 2018 mit 6,3 Millionen Euro, weil das Thema prima in die Initiative „Bayern Digital“ passe, sagte der Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, während des Festaktes. Mit „Bayern Digital“ will die Staatsregierung den Freistaat zur Leitregion für den digitalen Aufbruch machen. Im Namen der Uni-Leitung bedankte sich der Vizepräsident der FAU, Prof. Günter Leugering, für die Förderung. Er wünscht sich eine Fortsetzung und Stabilisierung der „hervorragenden Kooperation“.
Lösung zur Stau-Vermeidung
Bevor der Institutsleiter des Fraunhofer IIS, Prof. Albert Heuberger, bekannte, dass er dankbar und stolz sei in diesem Umfeld arbeiten zu dürfen, gab Nürnbergs Bürgermeister Klemens Gsell den Forschern noch ein paar Wünsche mit auf den Weg. Er möchte endlich eine Lösung, die Staus auf den Straßen verhindere. „Und gehen sie mit ihren Entwicklungen nicht nur in den Komfort“ mahnte er. Und noch einen Wunsch hatte er in Anbetracht einiger umstrittener Abseitsentscheidungen gegen den Club: „Wann schaffen Sie es endlich, die Abseitsregeln elektronisch zu überwachen?“
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