Erlangen: Luxus-Quartier will den Ruf der Stadt stärken
7.9.2020, 11:29 UhrFür das neue Quartier „Brucklyn“ in Erlangen-Bruck wird an einem neuen Work-Lifestyle-Konzept gearbeitet, um den Wirtschaftsstandort Erlangen samt Innenstadt zu stärken. Unter dem Motto „Entdecke deine Stadt, erforsche deine Universität, Besuche dein neues Zuhause“ ist dafür jetzt auch die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) im Boot.
Quartiersmanager Norbert Nägel erhofft sich davon einen Schub für beide Seiten. Zunächst sollen vor allem Erstsemestler eingeladen werden: Jeder, der einen Studienplatz erhält, darf eine Nacht kostenlos im „The Brucklyn“ – gelegen zwischen Wladimirstraße, San-Carlos-Straße und Stoke-on-Trent-Straße – verbringen. Wer sich dann in eins der Apartments einquartiert, bekommt monatlich einen City-Gutschein im Wert von 100 Euro, und zwar für die Dauer von einem halben Jahr. Das verringert die monatliche Miete von 780 Euro entsprechend.
Ein Jahr umsonst für Doktoranden
Bewohner können alles nutzen, den Co-Working-Bereich inklusive. Der dürfte in Corona-Zeiten, wo es wenig Präsenzzeiten an der Uni gibt, begehrt sein, glaubt Nägel. In mehr oder weniger offenen Räumen kann hier nebeneinander gearbeitet werden. Netzwerk, Scanner, Drucker, Telefon oder Besprechungsräume sind vorhanden. Im Apartmenthaus stehen außerdem Sauna, Pool, Basketballfeld auf dem Dach, Bibliothek oder Kino zur Verfügung.
Im Rahmen des „FAU President‘s Welcome Award“ werden zudem gemeinsam mit der FAU Apartments für sechs Doktoranden aus aller Welt zur Verfügung gestellt. So versuche man, die besten Köpfe nach Erlangen zu holen, erläutert der Quartiersmanager. Sie dürfen ein Jahr lang kostenfrei im Brucklyn wohnen. Die Kosten teilen sich laut Nägel die FAU und Brucklyn.
Acht Firmen haben inzwischen ihren Firmensitz hier. Und es wird weiter gebaut. Gerade entsteht ein Haus mit 200 Ein- und Zweizimmer-Apartments, in das auch eine Gastronomie einziehen wird. Ein Quertrakt im Norden mit Ärztezentrum wird demnächst begonnen, eine „Factory“ ist auch im Entstehen. Sie soll Zentrum werden für eine Gründerszene in der Region, der dann Kooperationen mit Forschungsinstituten zur Verfügung stehen.
Zudem entsteht im Inneren des Campus gerade eine Parkanlage unter anderem mit Wasserspiel und einer Eislauffläche. In zwei Jahren soll alles fertig sein.
Selbst Alfons Schuhbeck zieht ein
Im Apartmenthaus mit 303 Zimmern wird es ein Bistro geben und einen Laden des Münchner Star-Kochs und Gastronomen Alfons Schuhbeck. Überhaupt ist das Apartmenthaus recht exklusiv. Die Zimmer sind klein, aber schick. Es fehlt an nichts, sogar Küchenmesser und Kochlöffel liegen bereits in der Schublade.
„Der Auswärtige findet es genial was wir hier bieten“, glaubt Nägel. „Der Erlanger fragt sich hingegen: Brauchen wir das?“ Erlangen, beantwortet Nägel seine Frage selbst, sei deutschlandweit Top, habe viel zu bieten, sei auf vielen Gebieten technologisch führend. „Nur weiß das leider kaum jemand.“ Dass sich hier trotzdem Unternehmen wie Siemens, das Fraunhofer Institut, das Max Planck Institut oder Schaeffler, Adidas und Puma niedergelassen haben, das „ist doch was“.
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