Erlangen: Stadtbibliothek setzt ihre „Deckel“ in Szene

10.02.2017, 18:00 Uhr
Erlangen: Stadtbibliothek setzt ihre „Deckel“ in Szene

© Foto: Horst Linke

Instagram ist momentan die Social-Media-Heimat eines ganz speziellen Trends — des „Bookface Friday“. Weltweit integrieren Literaturbegeisterte Buchcover ins „echte Leben“ und teilen ihre Fotos mit der Welt. Mit seinem Hauptaugenmerk auf Bildverbreitung, bietet Instagram die ideale Social-Media-Plattform für diesen Trend. Ob in der Innenstadt, in der Natur, oder daheim im eigenen Wohnzimmer — weltweit sind Eifrige unterwegs, um ihren Büchern einen Platz in der Realität zu geben. Und seit geraumer Zeit sind nun auch die Mitarbeiter der Stadtbibliothek auf Schnappschussjagd.

Eine FSJlerin der Bibliothek stieß damals auf den Trend aus Los Angeles. Bald schon halfen alle Mitarbeiter bei der Suche nach geeigneten Covern. Seit Oktober 2014 postet die Stadtbibliothek nun regelmäßig die kleinen Kreationen. „Zuerst beschränkten wir uns auf Gesichter, aber bald integrierten wir auch Gegenstände in das Fotomotiv“, erzählt Rüdiger Kunstfeld. Der Bibliothekar ist Teil des Social-Media-Teams. Er ist der Hauptverantwortliche, wenn es um das Thema „Bookfaces“ geht. „Wir gehen zunächst vom Buch aus. Gefällt uns ein Cover und scheint es uns umsetzbar, suchen wir uns den geeigneten Hintergrund.“

Der Social-Media-Trend heißt nicht umsonst „Bookface Friday“. Jeden Freitag versucht das Social-Media-Team ein neues Bild hochzuladen. Die Resonanz ist groß. Die „Bookfaces“ stellen sich als wahre „Instagram-Zugpferde“ heraus. Sie ergattern von fast allen Beiträgen die meisten „Likes“ — und das jeden Freitag. „Wir verweisen auf den Autor, den Titel und den Verlag der „Hashtag“. Dasselbe machen wir auch bei Facebook.“, erzählt Kunstfeld.

Erlangen: Stadtbibliothek setzt ihre „Deckel“ in Szene

© Foto: Kunstfeld

Der Entstehungsprozess eines „bookfaces“ dauert unterschiedlich lange. Je nachdem, wie ausgefallen der Hintergrund ist, ob sich kostümiert werden muss oder wie viele Personen beteiligt sind. „Wir wollen den Leuten hier kein ganz bestimmtes Buch unterjubeln,“ erzählt Kunstfeld. „Das wäre auch unfair gegenüber den Verlagen, die nicht ausgewählt wurden. Es ist die Lust an der Kunst, die uns dazu bringt. Wir haben viel Spaß dabei. Wir wollen die Atmosphäre der erzählten Geschichte einfangen und in Szene setzen. Die Freude am Lesen soll geweckt oder angeregt werden.“ Und zwar egal, ob auf ein E-Book oder auf das gedruckte Buch.

Das Team werde solange weitermachen, wie die Leute Freude an den „Bookfaces“ haben, erzählt der Bibliothekar. Übrigens: Ausgedruckte „Bookface“-Fotos liegen in der Stadtbibliothek zum Durchblättern bereit. Auf diese Art haben auch in der „echten Welt“ alle Zugriff auf die kleinen Kreationen.JOHANNA FRENI

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