Erlangen: StUB-Pläne werden konkreter
24.06.2018, 17:00 Uhr
Ein weiterer Schritt zur Umsetzung eines der größten Straßenbahnprojekte Deutschlands ist getan: Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn und die mit der Planung beauftragte Ingenieurgemeinschaft aus den Unternehmen Gauff Rail Engineering, Rambøll und Obermeyer Planen + Beraten haben am Donnerstag einen Vertrag unterzeichnet. Der Auftrag umfasse die planerische Ausarbeitung des Millionenprojekts bis hin zur Genehmigungsplanung.
Laut des Zweckverbands hätten die mit der Planung beauftragen Partner der Ingenieurgemeinschaft bereits vergleichbare Aufträge in Nürnberg, Kopenhagen und Strasbourg-Kehl erfolgreich bearbeitet.
Projektleiterin wird Anne-Catrin Norkauer von Rambøll, die kaufmännische Projektleitung übernimmt Markus Wagner von Gauff Rail Engineering. "Die Stadt-Umland-Bahn ist aktuell eines der spannendsten ÖPNV-Projekte in Deutschland. Die Begeisterung der Bevölkerung und der Rückenwind aus der Politik sind erstaunlich und motivieren uns, dieses anspruchsvolle Projekt zügig voranzutreiben", so Norkauer.
Das Straßenbahn-Projekt soll auf einer Trassenlänge von etwa 25 Kilometern Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach miteinander verbinden. Hierfür wurden bereits beim Bund und Freistaat Fördermittel angemeldet. Schon seit den 90er Jahren ist die Verbindung im Gespräch, die die Straßen und Autobahnen des Ballungsraums entlasten soll.
Man habe in den vergangenen Monaten mit den Bürgern intensiv über die sinnvollste Streckenvariante diskutiert, sagte der Zweckverbandsvorsitzende, der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik (SPD). "Mit dem Planungsauftrag gehen wir nun den nächsten Schritt, um machbare Streckenvarianten für das Raumordnungsverfahren aufzubereiten."
24 Kommentare
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Bockfon
Es wird zu wenig StUB geplant. Sie erschließt weder sinnvoll das Erlanger Umland noch das gesamte Stadtgebiet.
Bevor man diesen verdammten Kosbacher Damm baut, sollte man zumindest einmal die historischen Eisenbahnen und Straßenbahnpläne in und um Erlangen betrachten.
1. Die Aurachtalbahntrasse.
2. Die Sekundärbahn nach Gräfenberg
3. Die Straßenbahnpläne durch die Erlanger Altstadt von 1913, die leider durch den 1. Weltkrieg vereitelt wurden.
Dann Verknüpfe man die drei Ideen, mit aktualisierten Trassenvarianten;
1. Von der Aurachtalbahn kommend ab Bruck als Straßenbahn über den Campus und Gebbertstraße nach Nürnberg
2. Von Gräfenberg kommend über Markuskirche, Röthelheimallee, Gebbertstraße, Campus, Bruck nach Herzogenaurach.
2.1. von Gräfenberg kommend über Markuskirche Zollhaus, Klinikum, Martin-Luther-Platz zum HBF
3. Von Nürnberg kommend über Hugo, Martin-Luther-Platz, St. Johann nach Dechsendorf-West
3.1 Von Nürnberg kommend über Hugo, Martin-L-Platz, Zollhaus, Himbeerpalast zurück nach Nürnberg (Altstadtringbahn)
4. Von Nürberg kommend über Campus, Paul-Gossen-Straße, Büchenbach, Büchenbach Nord, Klinikum-Europakanal ( Erweiterung; St. Johann, ... Hugo)
4.1 von Nürnberg kommend .... wie 4. jedoch ab Neumühle die Schallersdorfer-Straße, Schulzentrum West, Kosbacher Damm, Adenauerring bis ins Neubaugebiet Büchenbach West.
Industriebahnen:
I1 Schaeffler, Aurachtalbahn, Hafen Erlangen
I1a Schaeffler, Aurachtalbahn, Bruck, Nbg,.Rangierbahnhof
I2 Siemens Frauenauracher Straße, Frauenaurach, Bruck, Nbg. Rangierbahnhof
I2a Frauenauracher Straße, Bruck, Campus, Flughafen, Ringbahn-Nbg, Rangierbahnhof.
Absterben des MIV in der Innenstadt durch Autofreie erweiterte Innenstadt im Viereck zwischen Zollhaus, St. Johann, Neumühle und Gebbertstraße.
Absterben des Schwerlastverkehrs spätestens bei der nächsten wahrscheinlich finalen Ölkrise.
Aufpassen
Vor allem hat man bei den Begehungen z.B. gesehen, wie weit der Halt Gebertstraße vom Siemens-Campus entfernt wäre und dass diese Entfernung schlichtweg deutlich zu groß wäre, um für die Angestellten im West- aber auch im Mittelteil überhaupt attraktiv zu sein. Wer läuft schon gerne 12-15 Minuten zur Haltestelle und dann wieder zurück? Darauf hatte ich immer wieder hingewiesen und wurde dafür immer wieder hart angegangen. Tja, da hatte ich wohl doch Recht.
Und egal, wie man es nun machen möchte, dass der Siemens-Campus besser per StUB erreichbar wäre, man müsste entweder mitten durch das enge Wohngebiet nördlich davon durch oder müsste die Nürnberger Straße ganz links liegen lassen. Beides hat seine großen Nachteile und Probleme. Da wird also noch viel rumgeplant werden müssen, wo dann mehrere Leute und Gruppen wieder dagegen oder dafür sein werden. Das wird noch lange dauern.
Und was mich fast schon wütend macht: Bei der Stadt Erlangen und der VGN konzentriert man sich praktisch nur und nur auf die StUB-Planung statt in der Zwischenzeit endlich mal die Busverbindungen v.a. in den östlichen Landkreis als Stiefkind zu verbessern! Wir warten schon seit Ewigkeiten auf eine direkte Buslinie in den erlanger Süden (Uni, Siemens-Forschungsgelände) sowie auf weitere Attraktivitätssteigerungen wie endlich mal eine Schnellbuslinie, die wie in jedem anderen Ast nach Erlangen auch. Nur den Osten lässt man hier am langen Arm verhungern statt endlich mal echte Verbesserungen zu schaffen. DAS kann und darf einfach nicht sein. Wir wollen und können hier nicht mehr warten bzw. haben es satt als Bürger 2. Klasse behandelt zu werden!
Ramen
Nichts Genaues weiß man nicht. Immer noch nicht. Ob die „Begeisterung der Bevölkerung“ dann immer noch „erstaunlich“ ist, wenn bekannt ist, was das ganze Ding eigentlich kostet, wie die Streckenführung aussieht, welche Buslinien wegfallen, wie viele Bäume dafür gefällt werden müssen, wage ich zu bezweifeln. Aber erst, wenn das alles klar ist, gibt es eine vernünftige Entscheidungsgrundlage für einen zweiten Bürgerentscheid, in dem die Erlanger entscheiden sollten, ob Sie den ganzen Aufwand wirklich tragen wollen.
Alterlanger
@eberlems : Sicher wäre die H-Bahn eine tolle Lösung für Erlangen gewesen. Aber nicht so, wie sie in der EN vorgestellt wurde (Fotomontage in der Bismarckstr mit Gondel vorm Schlafzimmer). Wenn Siemens gerne eine Referenzstrecke haben hätte wollen, wäre doch die Verbindung der vier großen Siemensstandorte plus Anbindung an einige Wohngebiete der Arbeitnehmer und ÖPNV Haltestellen möglich. Trassen: Werner von Siemensstr, Paul-Gossenstr, Büchenbacher Damm usw, aber doch nicht in der barocken Altstadt.
Aber Siemens hat doch die Vision eines flexiblen Verkehrs selber beiseite gelegt, geplant war, dass man seine Fahrt anmeldet, dass das System die Fahrtroute und Fahrgäste zusammenstellt und dann eine optimale Verbindung dabei rauskommt. Was jetzt umgesetzt ist, läuft in Wuppertal schon ewig.
echtER
Der von den untenstehenden Kommentatoren benannte Tiefbau ist ein extrem teurer und schlechter Kompromiss. Nicht nur der Zugang ist aufwändig und unschön sondern auch die Unterhaltskosten haben es in sich. Ob der Erlanger Untergrund dafür überhaupt geeignet ist, ist offensichtlich unklar - es könnte mehr wasserbedingte Probleme geben, als vermutet. Eine oberirdische "Zerschneidung" der Innenstadt ist auch nicht unbedingt besser.
Warum niemand mal offiziell gegenrechnet, was ein Shuttlebus von der Paul-Gossen-Straße bis Hugo und zurück im 10-Minuten-Tackt kostet, ist unklar?
Warum wird die teuerste Lösung immer wieder bevorzugt?
Warum werden die Möglichkeiten der zukünftigen Mobilitätstechniken nicht angemessen mitberücksichtigt?
Warum werden die kommenden Veränderungen der Erlanger Innenstadt - infolge des Umzugs der Siemens-Büros - ignoriert; zumindest scheint es so?
Warum die etablierte Büchenbacher-West-Siedlung anbinden und die zukünftig entstehende West-III-Erweiterung ignorieren, obwohl dort noch Platz für "alles" wäre.
Insgesamt sieht es bislang so aus, als wenn alles bereits entschieden ist und war und dass alles, was unter "Bürgerbeteiligung" läuft, nur ein simples Ablenkungsmanöver davon ist und bleibt.