Erlangen: Über 200 Bäume müssen weichen
30.7.2019, 18:00 UhrDenn der Nährstoffmangel oder Bodenverdichtung führt im Zusammenhang mit Trockenstress dazu, dass Bäume nicht mehr sicher stehen. Sind dann auch noch Baumschädlinge aktiv, muss die Stadt handeln, wie es in einer Mitteilung heißt.
"Weitere notwendige Fällungen können durch laufende Kontrollen erkannt werden", sagt Ute Klier, stellvertretende Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. Betroffen von den Schäden seien alle Baumarten. Massive Schädigungen seien an Hainbuchen, Birken und Kiefern zu erkennen, geschädigt seien aber auch Linden, Eichen oder Ahorn.
Einen Schwerpunkt der Fällungen gibt es nicht, die geschädigten Bäume stehen im ganzen Stadtgebiet. Die Mitarbeiter von Stadtgrün haben bei ihren Fahrten durch die Stadt auch ein Auge auf geschädigte Bäume. "Bei mangelnder Verkehrssicherheit wird sofort gefällt", sagt Ute Klier. Je nach Wetterlage können auch noch neue geschädigte Bäume hinzu kommen.
Das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erklärt, dass durch die "verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit des Klimawandels" und durch zunehmende Trockenphasen die Bäume angreifbarer gegenüber Schadinsekten und Pilzen werden.
Auch die Bäume in Erlangen werden von holzzersetzenden Pilzen geschädigt. Hinzu kommen noch etliche Käfer, die sich das Holz schmecken lassen. Der bekannteste Schädling ist der Borkenkäfer. Pilz und Käfer haben im Wald ihre Bedeutung im Kreislauf der Natur, an Stadtbäumen sind die von ihnen ausgelösten Zerfallsprozesse viel zu gefährlich.
Obwohl die Stadt ausschließt, dass von den abgestorbenen Bäumen eine Gefahr für Erlangerinnen und Erlanger besteht, werden die Bäume regelmäßig kontrolliert. Nach den Erkenntnissen der städtischen Experten, ist die Standsicherheit bei einem geschädigten Baum "noch für etwa ein Jahr gewährleistet". Auch reduziert fehlende Belaubung die Angriffsfläche von Wind .
Etliche Bäume werden jedoch im Oktober gefällt, weil dann der Artenschutz eingehalten wird. Ute Klier: "Hier ist die Bruttätigkeit der Vögel abgeschlossen und die Fledermäuse sind noch nicht in ihre Winterquartiere eingezogen."
Wie hoch die Kosten für die Fällungen sind, steht noch nicht fest, da noch Ausschreibungen für die Fällungen erfolgen.
Für die gefällten Bäume will die Stadtverwaltung neue Bäume pflanzen. Hier steht die Abteilung Stadtgrün in Kontakt mit der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Hier läuft ein Projekt, künftig Baumarten zu finden, die mit den herrschenden und zukünftigen Klimabedingungen zurechtkommen.
Die Erfahrungsberichte von 99 Bäumen von acht Standorten übermittelt die Abteilung Stadtgrün an die Landesanstalt. Der Abschlussbericht dieser Untersuchungen ist für das Jahr 2021 vorgesehen.
Unabhängig von den gemeinsamen Bemühungen der Landesanstalt, künftig Bäume auf die prognostizitierten Klimaveränderungen vorzubereiten, versucht die Abteilung Stadtgrün, so Ute Klier, "bei guten Standortbedingen noch heimische Arten zu pflanzen und so eine gute Mischung im Stadtgebiet zu erreichen."
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