Erlangen: Viele Gesichter mit magnetischer Wirkung

17.08.2016, 12:00 Uhr
Erlangen: Viele Gesichter mit magnetischer Wirkung

© Harald Hofmann

Geburtstage muss man feiern, wie sie fallen, und das tut die Galerie Hinz und Kunst auch. Das äußerst rührige Team in der Schiffstraße bereitet mit der Ausstellung „Gesichter.er“ nicht nur sich selbst zum zweiten Gründungstag ein schönes Geschenk, sondern vor allem den Besuchern.

Denn die Schau zeigt zum einen Werke von Künstlern, die in Erlangen und der Umgebung Rang und Namen haben. So sind unter anderem Marianne Kriegel, Heike Flügel, Friedel Neupauer oder Ragnwolf H. Knorr mit von der Partie.

Zum Anderen lässt bereits das Motto eines vermuten: Die gezeigten Bilder, Steinskulpturen und Tonköpfe subsumieren ein Thema, das alle angeht.

Gesichter, also Menschen, ziehen den Beobachter zwangsläufig an. Geradezu magnetische Wirkung aber haben die derzeitigen Ausstellungsstücke im Hinz und Kunst: So mannigfaltig die Gesichter sind, so unterschiedlich sind auch die Techniken. Mal sind es wie bei Evi Bronitzksy klassische Selbstporträts, mal sind die Figuren nur zart angedeutet: wie in Marianne Kriegels Werk „Moritz“. Augen und Augenbraue sind skizziert, vieles überlässt die Erlanger Künstlerin der Fantasie des Betrachters.

Ohnehin ist bei der Schau die Vorstellungskraft des Publikums gewünscht und gefordert. So deutet die Künstlerin Uli Drescher-Junkenitz in ihrem Aquarell „Du und ich“ die Figuren ebenfalls nur zart an.

Das Spiel mit dem Zuschauer zieht sich somit durch etliche der zahlreichen Künstler und ihrer Werke.

So gibt die Malerin Erica Barthelémy in ihrer Collage „Beste Freunde. . . aber wo ist Günther Jauch?“ dem Betrachter ein Suchspiel auf: Dutzende Prominente wie Oliver Kahn, Christoph Süß oder Jürgen von der Lippe sind wie in einem Mosaik aneinandergereiht — und darunter ein Günther Jauch, und noch einer, und und und. . .

Apropos Prominente: Der Objekt-Künstler Ragnwolf H. Knorr beweist mit seinen Kunststoff-Reliefs, wie Willy Brandt, Heinrich von Pierer, der Dalai Lama oder auch Nationaltrainer Jogi Löw wirken können: authentisch und anders zugleich.

Die Ausstellung „Gesichter.er“ in der Galerie Hinz & Kunst (Schiffstraße 7) in Erlangen ist bis 2. Oktober zu sehen. Die Schau ist jeweils Mi.-Fr., 15 bis 19 Uhr, Sa. 11 bis 19 Uhr, sowie So., 13 bis 18 Uhr, geöffnet.

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