Erlangen: Wieviel kostet die StUB?

4.5.2021, 05:56 Uhr
Erlangen: Wieviel kostet die StUB?

© Harald Sippel

Für die seit vielen Jahren heiß diskutierte Regnitztalquerung wurde eigens ein Brückenbau-Wettbewerb umgesetzt – nach der Vorstellung der Preisträger hat sich die Kontroverse fühlbar verschärft.

Knackpunkt Finanzrahmen

Zu einem zentralen Knackpunkt wird die Frage des finanziellen Rahmens: Das im Wettbewerb siegreiche Münchener Ingenieurbüro "Grassl GmbH", beim virtuellen Pressetermin kürzlich vertreten von dessen Chef Hans Grassl, geht von rund 26 Millionen Euro Baukosten für die Brücke aus, wie Grassl auf Nachfrage dieser Zeitung erklärte.

Auf 1,5 Kilometer Länge

Das Bauwerk aus Stahl und Beton soll sich in mehreren Kurven auf etwas über 1,5 Kilometern Länge durch den Regnitzgrund schlängeln. Nachdem dieser Preis für die Brücke von Hans Grassl kommuniziert worden war, wurden Zweifel laut, ob das Projekt zu diesem Kurs realisierbar ist.

Höhere Kostenschätzung

Widerspruch kam nicht nur von den in Sachen Regnitztal und Wiesengrund kundigen Leserinnen und Lesern dieser Zeitung, sondern auch aus den Reihen der Erlanger Kommunalpolitik. Gewöhnlich gut informierte Kreise wollen wissen, dass die Stadt Erlangen vorab ein unabhängiges Büro mit einer Kostenschätzung für den Bau der Regnitztal-Brücke beauftragt hatte – die deutlich höher ausfiel.

Vergabeverfahren folgt

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© Zweckverband Stadt-Umland-Bahn

Beim zeitnah folgenden Vergabeverfahren werden auch die zweit- und drittplatzierten Teilnehmer berücksichtigt. Der zweite Preis ging an "WTM Engineers München GmbH" in Zusammenarbeit mit diversen Partnern. Den dritten Preis erhielt der Entwurf von "sbp schlaich bergermann partner gmbh" aus Stuttgart. Auch hier ist eine Reihe von Kooperationspartnern mit im Boot.

In der Natur der Sache

Klar ist: Die Regnitztalüberquerung stellt mehr denn je ein Politikum dar – und sie wird nicht der einzige Baustein im großen StUB-Mosaik bleiben, der kontrovers beurteilt wird. Die deutliche Kostensteigerung zwischen Entwurf und Ausführung liegt bei Infrastruktur-Projekten, zumal bei Eisen- und Straßenbahnen, in der Natur der Sache.

Negativbeispiel Brenner-Basistunnel

Erinnert sei hier an den Brenner-Basistunnel, dessen Planer ihn schon 2016 vollendet sehen wollten. Nach aktuellem Stand soll das alpine Großvorhaben nun zwischen 2028 und 2030 fertig werden – und etwa viermal so viel wie ursprünglich veranschlagt kosten.

Ausgiebig Gelegenheit zur Diskussion besteht an diesem Donnerstag, 6. Mai, ab 18 Uhr, bei einem virtuellen Lokalforum zur Regnitztalüberquerung. Interesssierte können über den Link www.betont.tv/stadtumlandbahn teilnehmen.

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