Erlanger Arzt schreibt Bestseller und kommt ins ZDF

30.3.2017, 15:00 Uhr
Erlanger Arzt schreibt Bestseller und kommt ins ZDF

© Harald Hofmann

Den vielen stillen Stars, die in der medizinischen Versorgung unserer Stadt arbeiten, gibt der Erlanger Notarzt Falk Stirkat ein Gesicht. Vergessenen Einzelschicksalen und typischen Skurrilitäten dieses Berufszweiges hat er in seinem Buchdebüt und Spiegel-Bestseller "Ich kam, sah und intubierte. Wahnwitziges und Nachdenkliches aus dem Leben eines Notarztes" ein literarisches Denkmal gesetzt.

Obwohl er viel von evidenzbasierter Schulmedizin als Primärtherapie hält, verbindet er ganzheitlich medizinische Informationsgebung mit Kulinarik und spielerischer Unterhaltung in Form von Büchern, Blogs und Bühnenauftritten. Der Nürnberger TV-Kabarettist Oliver Tissot, bekannt als Hofnarr aus der Veitshöchheimer Bütt, fungiert als satirischer Partner auf den Bühnen der Region.

Mit Ehefrau Stefanie, ebenfalls Medizinerin, ist Falk Stirkat Nachbar und Stammgast der Vinothek San Martino (Schuhstraße 10), wo er am Samstag, 8. April, ab 19 Uhr (der Vorverkauf läuft, Info und Karten-Tel. 0 91 31/4 06 54 81) sein soeben erschienenes drittes Buch "Was uns krank macht: 33 schwere Krankheiten, einfach erklärt" (erschienen im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf, 416 Seiten, 19,99 Euro) bei einer interaktiven Lesung mit Publikumsgesprächen und italienischen Spezialitäten vorstellen wird.

Erlangen mit seiner medizinischen Maximalversorgung im Medical Valley zählt für den 33-jährigen "McDreamy", der sich selber als Kult-Fan sämtlicher Arztserien outet, zu den Städten mit der besten Lebensqualität im reichsten Land Europas. Also wird er ab September seinen Job als selbstständiger Notarzt im hessischen Vogelsbergkreis aufgeben, um fortan hauptberuflich im Nürnberger Medic-Center im Einsatz zu sein.

Sein literarisches Hauptanliegen ist die Vermittlung seriöser Information an das breite Laienpublikum, das im Krankheitsfall der Info-Flatrate von "Dr. Google" anheimzufallen droht, sich oft selber bruchstückhafte Informationen aus dem Internet beschafft und dadurch manch Angst schürende Fehldiagnose stellt.

Verständnis für die Aufgaben des Rettungsdienstes zu wecken, ist ihm Herzensanliegen – zumal dieser vielfach missbraucht wird und vor allem im ländlichen Raum als Ersatz für den Mangel an Hausarztpraxen herhalten muss. "Dringend gebrauchte Ärzte werden auf Grund des Numerus Clausus von 0,9 bis 1,0 nicht ausgebildet. Hier fehlt bei der Hochschulzulassung die menschliche Komponente."

Einen mehrjährigen Freiwilligendienst auf dem Land sieht der Sohn eines thüringischen Zahnarztpaares, der an der Prager Karls-Universität studierte und später an der FAU weiter ausgebildet wurde, für Ärzte als dringend notwendig an, um die gravierenden Personallücken zu schließen.

Arzt und Patienten enger zusammenzubringen, mehr Verständnis für Gefahrenprävention und therapeutische Maßnahmen zu wecken, ist neben dem Spaß am Beruf die Intention des Buches "111 Gründe, Arzt zu sein. Eine Hommage an den schönsten Beruf der Welt".

Kritik mit Augenzwinkern

Neben augenzwinkernder Kritik am deutschen Gesundheitswesen wird in jeder Stirkat-Lektüre das Patientenverständnis vertieft, und hinterher merkt der Leser irgendwann, dass er unmerklich einen theoretischen Erste-Hilfe-Kurs absolviert hat. Ein Infobuch hierzu, "Was uns umbringt: Wie man als Ersthelfer besser reagiert", ist gerade im Werden. Die e-books mit interaktiven Spielanleitungen für Notarzteinsätze und Rettungsdienst sind hingegen für Fachpublikum in der Ausbildung bestimmt.

Seit seiner Kindheit schreibt Falk Stirkat im Spagat zwischen diversen Literaturformen. Derzeit bastelt er mit dem Münchener Autor Andreas Kammel an einer Novelle über die aktuelle politische Situation in Deutschland, die noch vor der Bundestagswahl erscheinen soll. Auch ein deutscher Familienroman über die politische Entwicklung der letzten 30 Jahre ist in Arbeit.

Doch vorher wird der Erlanger Notarzt mit seinem "Meditainment"-Konzept im ZDF-Mittagsmagazin zu Gast sein. Zu sehen ist die Sendung am Freitag, 31. März, ab 13 Uhr.

Weitere Infos zu Falk Stirkat nebst aktuellen Auftrittsterminen auf seiner Internet-Seite unter:

www.falkstirkat.de

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