Erlanger Familie vom Schicksal getroffen
1.8.2020, 12:00 UhrZwischen Schrebergartenanlage und Zentralfriedhof wohnt Steffi Störzer zusammen mit ihrem Mann und ihrem vierjährigen Sohn Nico. Eine ganz normale Erlanger Familie, könnte man meinen, wäre da nicht die Krebserkrankung der Mutter, die die Familie seit der ersten Diagnose im Jahr 2016 komplett auf den Kopf gestellt hat. Und dies fast im wörtlichen Sinn: Es handelt sich um einen bösartigen Hirntumor im Kopf der 30-jährigen Erlangerin, von den Ärzten als "Glioblastom" bezeichnet (siehe auch Interview unten).
"Damals hatte ich mein erstes Schädel-MRT, eigentlich aufgrund von häufigen Migräneattacken, an etwas Schlimmeres dachte ich nicht", sagt Steffi Störzer. Doch schnell wurde klar, dass das Schicksal die kleine Familie sehr hart traf. Sohn Nico war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Jahr alt. Steffi Störzer hatte große Angst, ihr Freund Patrik würde sie aufgrund der schrecklichen Diagnose verlassen, doch das tat er nicht. Im Gegenteil: Er machte ihr einen Heiratsantrag und noch vor der ersten Operation heirateten sie im kleinen Kreis. Anschließend musste sich Steffi der Kopf-OP unterziehen, die glücklicherweise gut verlief.
An Ostern kehrt der Tumor zurück
Auch das letzte Kontroll-MRT war noch völlig unauffällig. Doch Anfang dieses Jahres traten erneut Symptome auf. Am Ostermontag stellte sich heraus: Der Tumor ist zurückgekehrt. Dann ging alles ganz schnell. Trotz der bereits laufenden Einschränkungen durch die Corona-Krise wurde ein kurzfristiger OP-Termin anberaumt. "Diesmal war das Risiko für bleibende Schäden durch die Operation größer, aber eine Wahl hatte ich nicht", sagt Steffi Störzer, die vor ihrer Krebserkrankung zehn Jahre lang selbst auf der onkologischen Station der Klinik als Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet hatte und täglich Patienten betreute.
"Wir geben nicht auf!", so lautet das Motto der Familie, obwohl es ein täglicher, kraftraubender Kampf ist, der an die Substanz aller geht. Obendrein belastete die Familie der Tod von Patriks Vater und Steffis Mutter. Beide verstarben im Zeitraum zwischen den beiden Operationen, beide an Krebs. "Bei meiner Mama konnte ich dabei sein und ihre Hand halten, als sie starb, aber darüber werde ich vermutlich nie hinwegkommen."
Krankenkasse trägt die hohen Kosten nicht
Obwohl auch ihre zweite Operation gut verlief, wäre eine Weiterbehandlung notwendig. Doch eine Strahlenbehandlung birgt in ihrem Falle enorme Risiken, unter anderem Erblindung, Lähmungen oder Epileptische Anfälle. Eine Alternative dazu wäre eine schulmedizinische Therapie, die lebensrettend wäre, deren sehr hohe Kosten jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Deshalb ist die Familie dringend auf Unterstützung angewiesen.
Da die Familie unverschuldet finanziell notleidend ist und auf Hilfe angewiesen ist, ruft nun die gemeinnützige Organisation, die Familienkrebshilfe Sonnenherz, die Bevölkerung zu Spenden auf. Unterstützung erfährt sie dabei sogar von prominenter Seite: Fernsehmoderator, Sänger und Schauspieler Daniel Aminati, bekannt aus den Pro7-Sendungen "taff" und "The Masked Singer", hat sich bereit erklärt, als Pate für die Familie die Schirmherrschaft der Spendenaktion zu übernehmen und das Schicksal der Familie bekannter zu machen.
"Wir müssen es gemeinsam schaffen"
Christian Neumeir, Initiator der gemeinnützigen Organisation, möchte der Erlanger Familie mit dem Spendenaufruf zeigen: "Ihr seid nicht allein!" und damit das Gefühl der Solidarität wecken. "Wenn wir es gemeinsam schaffen, die Familie finanziell zu unterstützen und ihr dadurch wieder Mut und Hoffnung zu schenken, ist bereits ganz viel gewonnen."
Neben dem Spendenaufruf an die Bevölkerung veranstaltet die gemeinnützige Familienkrebshilfe ein Benefiz-Nichtraucher-Seminar. Das kostenlose Seminar findet am Freitag, 11. September, um 14.30 Uhr statt und wird online veranstaltet. Spenden werden an die Erlanger Familie weitergeleitet. Wer teilnehmen möchte, kann sich unter kontakt@fkh-sonnenherz.de anmelden.
Wer die Familie finanziell unterstützen möchte und eine Spendenbescheinigung wünscht, sollte im Verwendungszweck zusätzlich seine vollständige Adresse angeben:
Familienkrebshilfe Sonnenherz gUG,
IBAN: DE82700222000020267984
BIC: FDDODEMMXXX
Fidorbank München
Verwendungszweck: "Helft Steffi"
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