Erlanger Pinn-Nadeln ramponiert und entsorgt
29.8.2015, 20:00 UhrSchrott seien sie aber nicht, und Müll schon gleich gar nicht, sonst wären sie ja auf der Müllhalde gelandet und nicht im Bauhof, sagt die Künstlerin Isi Kunath. Sie hatte die Nadeln einst im Jahre 2002 als künstlerischen Beitrag zum 1000-jährigen Stadtjubiläum kreiert und dort aufgestellt, wo sie auf verschwundene historische Orte und Denkmäler aufmerksam machen sollten. Eigentlich hätten die Nadeln nur ein Jahr stehen sollen, dass es 13 werden, daran habe niemand geglaubt, sagt die Künstlerin.
Dann erzählt sie, die übrigens gerade beim Poetenfest aktiv ist, den EN, dass sie mehrere Anfragen von Privatleuten hatte, die sich eine Nadel in den Garten stellen wollten. Das aber habe sie abgelehnt, weil es schließlich ein Gesamtprojekt sei. Und in den Garten von irgendeinem Zahnarzt gehöre ihre Pinn-Nadel schon gleich gar nicht, sagt sie empört.
Drei oder vier Nadeln jedoch, so verrät die Künstlerin, wolle Forstdirektor Peter Pröbstle haben, der gerade die Tennenloher Skulpturachse herrichte. Dem habe sie zugesagt, dass er die dort im Tennenloher Wald aufstellen dürfe. Auch für das „Schaulager für vergangene Kunst“ im Schunckschen Garten am Burgberg würde sie welche hergeben. Drei Stück, sagt Anke Steinert-Neuwirth vom Kulturamt der Stadt, sollen dort zusammen mit den dazugehörigen Keramikplatten abgelegt aber nicht wieder aufgestellt werden. Das habe die Kunstkommission der Stadt so entschieden.
Der Rest liegt nun also im Bauhof herum, gleich neben alten Straßenlampen und Verkehrsschildern. So ein bisschen sieht es aus wie ein Schrotthaufen. Das ist irgendwie ein trauriger Anblick. „Vielleicht fällt uns ja noch etwas ein“, sagt Isi Kunath. Dabei klingt ein wenig Wehmut aus ihrer Stimme. Als könne sie sich nicht wirklich trennen von ihrem Kunstwerk, das so lange gehalten hatte.
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