Erlanger Professor: So helfen wir kostenlos gegen "Zoom-Bombing"

2.2.2021, 16:30 Uhr
Erlanger Professor: So helfen wir kostenlos gegen

© Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Das Wichtigste zuerst: "Wir sind bei Weitem nicht überbelastet", sagt Professor Andreas Maier. Das bedeutet: Seine Studierenden und er haben noch ausreichend Kapazitäten, um sich um allerlei technische Probleme und Fragen zu kümmern, die rund ums Thema Distanzunterricht an Erlanger Schulen auf sie zukommen.

Wie sieht idealer Distanzunterricht aus?

Wie berichtet, hatte sich der Informatikprofessor der Uni Erlangen mit Beginn des zweiten Lockdowns Gedanken gemacht, wie er "aus der gegenwärtigen Situation das Beste machen und allen, die mit der Schule zu tun haben in diesen Tagen, helfen kann". Herausgekommen ist an der Loschgeschule eine Art Pilotprojekt, bei dem Professor Maier versucht, über das Rechenzentrum der Universität und Open-Source-Software – also Programme, die keinen kommerziellen Hintergrund haben und für Programmierer leicht an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können – ein Idealmodell für Distanzunterricht zu entwickeln. Hier geht es darum, all die Probleme zu umgehen, die gängige Software besitzen, die Schulen bisher nutzen.

Mit einer Website

Außerdem bietet der Professor mit Studierenden der Informatik und Medizintechnik eine digitale Hotline für Eltern, Lehrer und Schüler an, um bei Problemen rund ums Thema kostenfrei zu helfen. Zuletzt wurde sogar eine Website dafür entwickelt mit den häufigsten Fragen und Antworten.

Ticketsystem für Aufgabenteilung

Auch ein Ticketsystem haben sie ins Leben gerufen, das ein organisiertes Abarbeiten der Probleme ermöglicht. "Es sind Themen dabei, in denen die Studierenden glänzen können", sagt Professor Maier. So lösen sie etwa Wlan-Probleme im Haus, geben Tipps für besseren Empfang bis hin zum Eigenbau einer Richtfunkantenne.

Entstanden ist durch die Dokumentation auch eine Anleitung für das Programm "Teams", wie man es fürs Schulsystem ideal einstellt und nutzt. "Aber die Digitaltechnologie hat auch ihre Schwächen", sagt Professor Maier. Vor allem den Datenschutz – "eine Riesenherausforderung, wo man ehrlich sagen muss: Setzt man hier alles um, was kann man dann überhaupt noch nutzen?"

Gefahren durch "Zoom-Bombing"

Auch birgt Software teils Gefahren. "Auch vor Zoom-Bombing kann man sich aber schützen, wenn man sich auskennt", sagt Professor Maier. Hilfestellung geben seine Studierenden – notfalls auch in anderen Sprachen. Und das Wichtigste: Das Angebot ist komplett kostenfrei.

http://schulhilfe.fau.de

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