Erlanger Solarverein Mobil feiert 30 Jahre
1.8.2015, 12:00 UhrMit der „Tour de Sol“, dem ersten Rennen für solarbetriebene Fahrzeuge hatte im Jahr 1985 alles seinen Anfang genommen: Zu dieser Zeit waren im Raum Erlangen gleich zwei Fahrzeuge entstanden, die an der Tour erfolgreich teilgenommen hatten. Eine Leistung, die verbunden hat.
Schon im Dezember desselben Jahres fanden sich einige der „Erlanger Solarmobilisten“ zusammen, um einen Verein zu gründen. Das anfängliche Ziel, verkehrstaugliche und zugelassene Fahrzeuge mit solar-elektrischem Antrieb zu entwickeln, verfolgten zunächst neun Tüftler im „Solarmobil Verein Erlangen e. V.“. Wie der erste Vorsitzende Peter Maier sagt, „leisteten sie früher wahre Pionierarbeit“.
Das erste Vereinsprojekt war schnell geplant. Der Bau des „Erlanger Solarmobils“, das erste in Deutschland zugelassene straßentaugliche Solarmobil überhaupt, nahm schon im folgenden Jahr an der zweiten Tour de Sol teil. Durch eine Deutschlandtour mit dem Fahrzeug bewies der Verein schon 1987, dass Solarmobile keineswegs nur für kurze Strecken geeignet sind: Zwischen Erlangen und Glücksburg legte das Gefährt 981 Kilometer zurück.
Informationen vermitteln
So sammelten die Mitglieder des Vereins seit der Gründung nicht nur viele Erfahrungen, sondern arbeiteten auch in anderen Bereichen an fortschrittlichen Entwicklungen.
Die erste Solaranlage Erlangens entstand auf dem Dach des Vereinsheims und auch die erste öffentliche Stromtankstelle der Stadt konnte durch den Einsatz der Vereinsmitglieder 1991 eingeweiht werden.
Neben der Entwicklung von Solarmobilen, Elektrofahrzeugen, Modellbau und der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen, sowie Solarstrom-Tankstellen, sieht der Verein seine Aufgabe aber auch in der Öffentlichkeitsarbeit. „Erfahrungsaustausch ist goldwert“, meint Mitglied Martin Moritz. In Vorträgen — sowohl Erlebnisberichten, als auch Fachvorträgen — werden Informationen an Interessierte weitergegeben.
Pläne für die Zukunft
Da bei vielen ein „gewisses Hintergrundwissen noch nicht präsent ist“, so Moritz, biete der Verein eine gute Möglichkeit sich als Privatperson genauer zu erkundigen. Die Mitglieder „stehen mit ihrer eigenen Erfahrung bereit“ und „kehren, anders als Händler, negative Dinge nicht unter den Teppich“.
So hat der Forchheimer Martin Moritz als gelernter Industrieelektroniker nicht nur durch seine Ausbildung Sachkenntnis auf dem Gebiet. Der Motorradfahrer gewann in der Kategorie „E-Bike“ im letzten Jahr die „Wave Trophy“, die weltweit größte Rallye für Elektrofahrzeuge.
Auch der zweite Vorsitzende Michael Kellermann, sowie einige andere Vereinsmitglieder, arbeiten an einem „privaten“ Projekt. Mit einem elektrisch betriebenen, motorisierten Hängegleiter, bringt er ein Elektrofahrzeug zum fliegen.
Rund 200 Mitglieder gehören dem Verein inzwischen an. Nur durch Mitgliedsbeiträge finanziert unternehmen sie regelmäßig Ausfahrten, wie seit 1994 das „Fahren mit Sonne“ in die Fränkische Schweiz. Aber auch die Teilnahme an Rallyes, Ausstellungen und regelmäßige „Stammtische“, sind Teil des Vereinslebens.
„Nichts anderes mehr“
Wer den Verein kennen lernen will, kann dies in den monatlichen Versammlungen tun. Anzutreffen ist die Gruppe auch am „Erlanger Nachhaltigkeitstag“ im September, sowie erstmals in der „Langen Nacht der Wissenschaften“. Zudem will der Verband in Zukunft die „Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten verstärken“. Das aktuelle Projekt, die Schüler der örtlichen Berufsschule beim Umbau eines Motorrollers zu begleiten, soll hierbei nur der Anfang sein.
Seit 30 Jahren beschäftigen sich die Vereinsmitglieder mit Elektrofahrzeugen. „Wer es einmal ausprobiert hat, will nichts anderes mehr“, erklärt Vorstandsmitglied Maier.
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