Erlanger Umweltprojekt ist preiswürdig

18.7.2015, 13:00 Uhr
Erlanger Umweltprojekt ist preiswürdig

© Peter Millian

Mit der siebten Auflage hat der Erlanger Umweltpreis endgültig sein „lokales Format“ gefunden. Er richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, aber auch an Gruppen, Vereine, Initiativen oder Schulklassen, die mit ihren geplanten, begonnenen oder abgeschlossenen Projekten für Verbesserungen ihres Umfeldes in Sachen Ökologie, Umweltschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sorgen.

Das zeigt sich auch an den aktuellen fünf Preisträgern, die alle Altersgruppen und Organisationsformen repräsentieren und die von einer Jury aus Pädagogen, Umwelt- und Energiefachleuten sowie aus der Kommunalpolitik ausgesucht wurden. Diese Jury hatte zu beachten, dass die eingereichten Projekte die ökologischen Hintergründe der jeweiligen Thematik erfassen und wiedergeben, dass die Projekte anschaulich (und damit für jedermann nachvollziehbar) sind und – als Vorbild – zur Nachahmung anregen. Der lokale Bezug ergibt sich aus dem Handlungsrahmen, die geforderte Nachhaltigkeit ist allerdings am schwersten sicherzustellen.

Den größten Brocken des Preisgeldes mit 2000 Euro bekommt eine Initiative ab, die den Fußgängerbereich der Altstadtmarktpassage mit einem Stadtgartenprojekt (englisch: Urban gardening) vorbildlich bespielt und deutliche Spuren hinterlässt. Die Arbeitsgruppe Stadtgarten ist Teil des größeren Projektes „Erlangen im Wandel“. Die Gruppe will Erlanger Bürgerinnen und Bürger organisieren, die Verbesserungsvorschläge für die Stadtstruktur haben – egal ob es sich um „gebaute“ oder „gelebte“ Struktur handelt. Ihr „Urban-gardening-project“, bei dem alle möglichen Gemüse und Kräuter in Jutesäcken wachsen und allen Passanten zur (selbstbeschränkten) Ernte zur Verfügung stehen, ist sichtbarer Ausdruck ihrer Bemühungen.

Jeweils 1000 Euro gehen an zwei Projekte, die so unterschiedlich sind, wie die Anforderungen des Umweltpreises. So plant die Hermann-Hedenus-Mittelschule die Anlage eines Schulgartens, wozu bereits etliche Vorleistungen erbracht wurden und für dessen Einrichtung jeder Cent willkommen sein wird.

Gut gebrauchen kann das Preisgeld aber auch die Initiative „Foodsharing“, die sich die Rettung durchaus (noch) genießbarer Lebensmittel zum Ziel gesetzt hat und der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirkt. Die Gruppe, die sich im Kulturpunkt Bruck trifft, hat sich eng mit der Erlanger Tafel abgestimmt, um die jeweiligen Handlungsfelder abzugrenzen. Ein „Fair-Teiler“ verteilt Lebensmittel aus einem Kühlschrank heraus — mit dem Preisgeld kann die Gruppe nun auch eine Tiefkühltruhe für frostige Lebensmittel kaufen und „gerettete“ Tiefkühlware aufbewahren.

Jeweils 500 Euro gehen an zwei eher im Bereich der Pädagogik angesiedelte Projekte. Der Waldkindergarten „Mooswichtel“ in Bruck bringt Kindern die Natur ziemlich unmittelbar nahe, wenn es darum geht, Regenwürmern ein zuhause zu bauen, oder um zu sehen, was auf einem Magersandrasen-Biotop so alles kreucht und fleucht.

Auch die Eigenherstellung von Säften und Marmeladen gehören zum Verständnis des Bildungsauftrags für die Mooswichtel – das Motto „Man schützt nur, was man kennt!“ wird auch hier vorbildlich umgesetzt. Schließlich wird mit einem 500-Euro-Preis das Bemühen des noch relativ jungen Interkulturellen Gartens belohnt, den Kinder in der nahen Mönau-Schule ein grünes Klassenzimmer zu bieten, in dem ein Stück Natur erlebt werden kann.

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