Feuerwehr Erlangen rettet auch Igel

16.8.2020, 06:00 Uhr
Feuerwehr Erlangen rettet auch Igel

© Klaus-Dieter Schreiter

"Dieser Bericht stellt in großartiger Art und Weise die Dynamik dar, wie wir sie täglich erleben, und zeigt die ständig neuen Herausforderungen, vor die wir gestellt werden", freut sich Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger über das Heft, das seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Eigenarbeit erstellt haben.

Brandamtsrat Christian Seitz, der mit Markus Kaiser und etlichen anderen Feuerwehrleuten an dem Werk in Tag- und Nachtarbeit geschrieben hat, stellt dazu stolz fest: "Unsere Feuerwehrleute haben weder eine journalistische Ausbildung, noch haben sie es gelernt, so ein aufwendiges Layout zu gestalten".

Tatsächlich ist das Heft äußerst gelungen und macht den Eindruck, dass hier Profis am Werk waren. Von einem Brand in einem Wohnheim über ein Feuer an einem LKW bis zur Vermisstensuche ist alles dokumentiert. Ausführlich berichtet wird auch über den Schneekatastrophen-Einsatz in Bayrisch Zell Anfang 2019.

Auch kuriose Einsätze wie das Retten von zwei kleinen Spatzen aus einem Gully, dem Befreien eines Igels aus einem Grablicht, und dem Zerlegen von Handschellen mit einem hydraulischen Schneidwerkzeug – ein Mann hatte sich die ungeschickterweise selbst angelegt – sind in Wort und Bild dokumentiert. 

Unter der Rubrik "geübt – gekonnt" ist in Wort und Bild eindrucksvoll dargestellt, wie eine vorher geübte Menschenrettung wenig später in der Realität bei einem Unfall funktioniert hat.

Ihren früheren Chef und jetzigen Ehrenstadtbrandrat Georg Hopp hat die Feuerwehr in diesem Jahresbericht auch nicht vergessen, hatte er doch seinen 90. Geburtstag mit seinen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden groß gefeiert.

Statistik gehört zu einem Jahresbericht natürlich auch dazu, und so kann der Leser erfahren, dass es in Erlangen Ende 2019 bei 112 528 Einwohnern 62 400 Berufseinpendler gab, dass das Straßennetz 627,55 Kilometer lang ist, und dass das Stadtgebiet 76,98 Quadratkilometer umfasst.

In diesem Gebiet hatte die Feuerwehr mit ihren 31 Fahrzeugen und den 85 hauptamtlichen Kräften 2096 Einsätze. Darunter waren 210 Brände, 1007 Hilfeleistungen, aber auch 328 Fehlalarme.

Bei 656 Einsätzen wurden auch die 13 Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet mitalarmiert, die eine wichtige Säule sind im Erlanger Feuerwehrwesen.

"Gefühlt werden die Herausforderungen immer größer", stellt Feuerwehrchef Friedhelm Weidinger fest.

Darum hat die Aus- und Weiterbildung auch einen hohen Stellenwert. 18 374 Lehrgangsstunden sind im Jahre 2019 geleistet worden.

Die Erlanger Feuerwehr möchte den Jahresbericht 2019 vor allem papierlos zur Verfügung stellen, um dem Leserverhalten Rechnung zu tragen, aber auch um die Umwelt zu schonen. Darum wurden nur 125 Exemplare gedruckt, von denen es einige solange der Vorrat reicht kostenlos an der Wachzentrale an der Äußeren Brucker Straße gibt.

Wer sich die Web-Version ansehen möchte, der findet den Jahresbericht auf der Homepage der Stadt Erlangen.

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