Freier Fall und Zwillingstürme
18.5.2013, 00:00 Uhr„Power Tower 2“, der große Freifallturm am Ende des Geländes und das große Hochhaus „The Tower“ neben dem Kasperltheater haben geöffnet. Zwei spektakuläre Neuheiten, die so wunderbar zu dem Bergmotto „Gute Aussichten“ passen.
Im anatomisch geformten Schalensitz, mit Schulterbügel fest verriegelt, harren die 32 mutigen Passagiere ihres Schicksals. Es geht nach oben, beobachtet von der traubenartig zusammenstehenden Zuschauermenge. Und es nimmt kein Ende, immer weiter geht die Fahrt gen Himmel.
Ein fantastischer Bergblick aus imposanten 59 Metern Höhe – höher als das Riesenrad. Einmalig. Doch die Begeisterung über das Panorama wird jäh von der Ahnung unterbrochen, dass es bald abwärts geht. Mit rund 80 Stundenkilometern stürzen die Passagiere der Basisstation entgegen, bevor sie von kräftig zupackenden Bremsen effektvoll abgefangen werden.
Aber die Reise ist noch nicht vorbei. Mit verschiedenen Fahrprogrammen werden die Nerven weiter strapaziert. Plötzlich wird aus der Angst — auf einmal Lust. Es macht Spaß.
Freifalltürme gab es auf dem Berg schon viele – Ewald Schneider bringt jetzt das größte reisende Exemplar nach Erlangen mit einer Gesamthöhe von 66 Metern – inklusive einer großen Leuchtschrift an der Spitze.
Der deutsche Hersteller aus München setzt beim Antrieb auf einen Seilzug – ähnlich wie in einer Gondelbahn. Für die extreme Beschleunigung unter dem Podium sorgen zwei leistungsstarke Siemens-Motoren aus Nürnberg. Sie bringen mit 950 Kilowatt genügend Leistung, um eine Masse von gut zehn Tonnen – so viel wiegt die Gondel im voll besetzten Zustand – aus dem Leerlauf in kürzester Zeit auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen und abzubremsen.
Auch die Zwillingstürme von „The Tower“ sind nicht zu übersehen. Meister Salvatore begrüßt die Gäste elegant und lädt zum Besuch ein. Imponierend wirkt das Bauwerk, geradezu monumental in der engen Bergstraße. Im Eingangsbereich gibt es einen Souvenirshop, einen EC-Geldautomaten und die Gäste-Lounge.
Zu Fuß, über neun Etagen, geht es nach oben. Klar, dass jedes Stockwerk eine Überraschung bietet. zwölf Themenräume sind aufgebaut – darunter die Spinnengrotte, der Erdbebenraum, das 3-D-Labyrinth und die Rock ’n’ Roll Höhle mit der singenden Rockeroma. Dazu über zwei Dutzend Spielgeräte mit Drehscheiben, Laufbänder und Skaterrollen. Für das richtige Licht sorgen zig-tausende LED’s. Knapp 1000 Quadratmeter Fläche kommen zusammen.
Weit oben residiert die Skyline-Lounge und bietet – wie der „Power Tower“ – eine besondere Aussicht, diesmal garantiert ohne Absturz. An der Gesamtkonstruktion wird jedes Jahr weitergearbeitet und es kommen immer neue Ideen dazu. Jüngstes Beispiel ist die riesige LED-Videowand zwischen den beiden Türmen. Für Rollstuhlfahrer und Senioren gibt es einen Aufzug.
Charles Blume kommt mit seinem Hochhaus aus Hude, zwischen Oldenburg und Bremen. Seit fünf Jahren ist er mit der Eigen-Konstruktion in Europa unterwegs und ist, wie sein Münchener Kollege Ewald Schneider, konkurrenzlos. Beide haben schon auf dem größten Volksfest der Welt, der Wiesn, gastiert.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen