Fridays for Future: 24-Stunden Mahnwache in Erlangen
6.9.2019, 14:19 UhrGerade eben forderten Mitorganisator Michael Waldmann und einige FFF-Aktivisten lautstark mit Parolen eine sofortige Ene rgiewende, dann wurde es plötzlich mucksmäuschenstill: Punkt fünf vor zwölf warfen sich die FFF-Aktivsten auf den harten Beton, um mit einem symbolischen Sterben die 24-stündige-Aktion einzuläuten — und den Ernst der Lage aufzuzeigen. An diesem Freitag (6. September) stehen etliche Programmpunkte wie eine "Lagerfeuerrunde" auf dem Programm. Am Samstag geht es mit Yoga (8 Uhr) los, die Abschlusskundgebung findet um 11 Uhr statt.
Mit der Veranstaltung kurz vor dem bayerischen Schulbeginn am Dienstag (10. September) machen Schüler und Studierende in Erlangen noch einmal klar, dass der Klimawandel keine Pause macht: "Wir möchten deutlich machen, wie notwendig eine andere Politik ist", sagt Mitorganisator Michael Waldmann. Aus diesem Grund hat der 17-Jährige gemeinsam mit ein paar anderen aus dem Urlaub heraus die Demonstration geplant. "Wir wollen zeigen, dass wir hier sind und unsere Proteste auch im nächsten Schuljahr weitergehen — denn noch hat sich doch nichts geändert."
"Mir liegt viel an einer anderen Klimapolitik"
Dass sich bei der Klimapolitik endlich etwas ändern soll, wünschen sich auch Maria Scheller, Fiona Wermuth und Jella Engels (alle 15 Jahre alt). Die drei Freundinnen sind zum Auftakt auf den Schlossplatz gekommen. "Ich habe in den vergangenen Monaten versucht, zu den meisten Demos zu gehen", erzählt Jella Engels, "denn mir liegt viel an einer anderen Klimapolitik". Auch schon im vergangenen Schuljahr haben die drei an FFF-Demos teilgenommen. Das werden sie sicher auch in den nächsten Wochen und Monaten machen.
Doch das ist längst nicht alles: Am Freitag warben Jella und Fiona auch ganz direkt für mehr Klimaschutz und die nächste Aktion am 20. September (11 Uhr, Schlossplatz). Mit Flyern in der Hand sprachen sie Passanten an. Die Reaktionen, sagen sie, seien unterschiedlich, die meisten aber nähmen die Broschüren gerne entgegen — so wie jener Mann, der die beiden für ihren Einsatz sogar lobt: "Ich finde es gut, dass Ihr Euch dafür einsetzt."
Im vergangenen Schuljahr wuchs insbesondere die junge FFF–Ökobewegung in Erlangen fast von Woche zu Woche (auch in den Schulferien gab es Kundgebungen) und entwickelte sich so zu einer Art Zentrum der bundesweiten Proteste. Dazu kamen Podiumsdiskussionen, ein 24-stündiges Klimacamp mitten in der Innenstadt und sogar ein Stadtratsbeschluss auf Initiative der FFF-Aktivisten, in dem die Hugenottenstadt den Klimanotstand ausruft.
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