"Der Oberbürgermeister und ich werden dem Stadtrat vorschlagen, für diesen Winter eine Ausnahme zu machen. Denn für viele Gastronomiebetriebe geht es um die Existenz. Sie sind auf die Außenflächen angewiesen", sagt Fraas den Erlanger Nachrichten und ergänzt: "Das Wie der Ausnahme klären wir in den nächsten Wochen mit den Fraktionen." Man wolle nun mit der Gastro-Branche über diese Ultima Ratio sprechen.
Auch die Grünen wären an Bord
Auch insgesamt reden plötzlich alle gut über Heizpilze, auch die einstigen Kritiker. So kann sich sogar Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter in dieser "speziellen Ausnahmesituation" vorstellen, die "Verbote zeitlich befristet auszusetzen". In Vor-Corona-Zeiten klang das noch ganz anders, nachdem ein Gas-Heizstrahler, wenn er 40 Stunden pro Woche im Einsatz sind, rund vier Tonnen Kohlendioxid in die Luft bläst.
Auch in Erlangen, wo Heizpilze derzeit nicht zugelassen sind, beraten Verwaltung und Politik aktuell wie die Gastronomie in der kalten Jahreszeit unterstützt werden kann. "Auch über das Ob und Wie von Heizpilzen wird zu reden sein", heißt es von offizieller Seite.
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"Unabhängig davon ist es aktuell möglich, Sondergenehmigungen für die Außenbestuhlung unbürokratisch und ohne Gebühren zu erhalten." Ohne Heizmöglichkeit ist ein Aufenthalt im Freien in der kalten Jahreszeit aber sicher wenig angenehm.
Von Heizstrahlern ist Herbert Winkler, Betreiber des Café Sax am Schlossplatz, wenig begeistert. Er setzt stattdessen auf sogenannte Infrarotstrahlen, deren Wärme deutlich angenehmer sei. Nachteil: Infrarotstrahler verbrauchen viel Strom. Seine Außengastronomie würde Winkler in der kalten Jahreszeit in jedem Fall "bespielen" – natürlich die entsprechenden Regelungen der Stadt vorausgesetzt.