Gastro-Hilfe: Kippt in Erlangen das Verbot der Heizpilze?
12.9.2020, 15:30 UhrEs naht der kühle Herbst. Vorbei die Zeit, wo man im Freien mit Sonnenbrille auf der Nase einen Cappuccino und/oder einen Aperol Spritz genießen konnte. Hinzu kommt, dass in Zeiten von Corona die Verlagerung der Gastronomie von außen nach innen, für viele einem Schreckenszenario gleichkommt. Schlägt jetzt die Stunde der Heizpilze?
Heizpilze sind in vielen Städten, darunter auch in Erlangen, aus Umweltschutzgründen verboten. Seit Wochen wird allenthalben aber darüber diskutiert, ob die Heizstrahler vor Gaststätten in der bevorstehenden kalten Jahreszeit zumindest zeitweise wieder zugelassen werden sollten. In Nürnberg jedenfalls scheint Bewegung in die Sache zu kommen.
Das "Wie" soll geklärt werden
Nachdem man sich in der Noris wochenlang bedeckt gehalten hatte, spricht sich nun Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) dafür aus, das Heizpilzverbot auf städtischen Flächen zeitlich befristet auszusetzen.
"Der Oberbürgermeister und ich werden dem Stadtrat vorschlagen, für diesen Winter eine Ausnahme zu machen. Denn für viele Gastronomiebetriebe geht es um die Existenz. Sie sind auf die Außenflächen angewiesen", sagt Fraas den Erlanger Nachrichten und ergänzt: "Das Wie der Ausnahme klären wir in den nächsten Wochen mit den Fraktionen." Man wolle nun mit der Gastro-Branche über diese Ultima Ratio sprechen.
Auch die Grünen wären an Bord
Auch insgesamt reden plötzlich alle gut über Heizpilze, auch die einstigen Kritiker. So kann sich sogar Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter in dieser "speziellen Ausnahmesituation" vorstellen, die "Verbote zeitlich befristet auszusetzen". In Vor-Corona-Zeiten klang das noch ganz anders, nachdem ein Gas-Heizstrahler, wenn er 40 Stunden pro Woche im Einsatz sind, rund vier Tonnen Kohlendioxid in die Luft bläst.
Auch in Erlangen, wo Heizpilze derzeit nicht zugelassen sind, beraten Verwaltung und Politik aktuell wie die Gastronomie in der kalten Jahreszeit unterstützt werden kann. "Auch über das Ob und Wie von Heizpilzen wird zu reden sein", heißt es von offizieller Seite.
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"Unabhängig davon ist es aktuell möglich, Sondergenehmigungen für die Außenbestuhlung unbürokratisch und ohne Gebühren zu erhalten." Ohne Heizmöglichkeit ist ein Aufenthalt im Freien in der kalten Jahreszeit aber sicher wenig angenehm.
Von Heizstrahlern ist Herbert Winkler, Betreiber des Café Sax am Schlossplatz, wenig begeistert. Er setzt stattdessen auf sogenannte Infrarotstrahlen, deren Wärme deutlich angenehmer sei. Nachteil: Infrarotstrahler verbrauchen viel Strom. Seine Außengastronomie würde Winkler in der kalten Jahreszeit in jedem Fall "bespielen" – natürlich die entsprechenden Regelungen der Stadt vorausgesetzt.
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