Pilotprojekt
Gratis Busfahren: Erlangen beschließt kostenlosen Nahverkehr für Innenstadt
02.07.2023, 11:21 Uhr
Die Stadt Erlangen möchte ab dem 1. Januar 2024 den Nahverkehr im Rahmen eines dreijährigen Pilotprojekts in der gesamten Innenstadt kostenlos anbieten. Der Erlanger Stadtrat hat beschlossen, eine entsprechende Änderung der Tarifstruktur einzuführen und mit dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) die notwendigen vertraglichen Regelungen zu treffen.
Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember soll zudem das Busnetz um die City-Linie erweitert werden, die als Ringlinie den Großparkplatz, verschiedene Parkhäuser und zentrale Punkte wie die Universitätskliniken, die Arcaden und die nördliche Innenstadt verbinden wird. „Der Stadtrat hat grünes Licht gegeben für mehr umweltfreundliche Mobilität und eine attraktive und gut erreichbare Innenstadt“, freut sich Oberbürgermeister Florian Janik.
VGN-Gremien müssen noch zustimmen
„Wir wollen Busfahren in der Innenstadt so einfach und bequem wie möglich machen“, so Janik weiter. Niemand brauche mehr ein Ticket lösen, sondern man könne einfach einsteigen. Nun steht im Laufe des Juli noch die Zustimmung der VGN-Gremien an. Aufgrund des Einstimmigkeitsprinzips im VGN muss diese Änderung der Tarifstruktur einstimmig von allen Grundvertragspartnern und Gesellschaftern getragen werden.
„Mit allen Partnern beim VGN haben bereits intensive Vorgespräche stattgefunden“, erläutert Janik. Man habe sich darauf geeinigt, das Projekt zunächst zeitlich zu befristen und es begleitend auszuwerten. „Wir machen uns startklar für ein in dieser Größenordnung einzigartiges Pilotprojekt. Ich hoffe sehr, dass wir auf dieser Grundlage die notwendige Zustimmung bekommen“, so Janik.
Zustimmung zur Schaffung einer kostenfreien Innenstadtzone kommt durch die Bank von allen Stadträte in Erlangen. Es sei "eine tolle Lösung", sagte CSU-Stadträtin Alexandra Wunderlich. Man schaffe etwas, das sich deutschlandweit sehen lassen könne, meinte Andreas Richter, der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Die Zeit sei reif, solche Angebote zu machen, fügte Peter Weierich von den Grünen/Grüne Liste hinzu.
Stadt gleicht Mindereinnahmen aus
Die Mindereinnahmen, die durch die Kostenfreiheit der Innenstadtzone entstehen, muss die Stadt ausgleichen. Es wird mit Kosten von jährlich rund 300.000 Euro zuzüglich zukünftiger Tarifanpassungen gerechnet. Parallel laufen bereits die Vorbereitungen an, um die „Klinik-Linie“ zur „City-Line“ zu erweitern. Diese soll ab dem Fahrplanwechsel mit modernen E-Bussen dann weitere Teile, auch der südlichen Innenstadt, erschließen.