Grüske nach 13 Jahren als FAU-Präsident verabschiedet

31.3.2015, 20:06 Uhr
Karl-Dieter Grüske wurde als Präsident verabschiedet und übergab das Amt an seinen Nachfolger Joachim Hornegger.

© Harald Sippel Karl-Dieter Grüske wurde als Präsident verabschiedet und übergab das Amt an seinen Nachfolger Joachim Hornegger.

Man kann vom Ende einer Ära sprechen“, sagte Christoph Korbmacher, der ehemalige Vizepräsident für Internationale Angelegenheiten. "Präsident Grüske übergibt ein gut bestelltes Haus. Die einstimmige Wahl von Joachim Hornegger ist ein Glücksfall für die FAU und zeigt, wie viel Vertrauen er in der Universität genießt.“

Zahlreiche Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie aus der Landes- und Kommunalpolitik kamen zum Fest, um die Verdienste Grüskes zu würdigen und Hornegger als Präsident zu begrüßen. Grüske lud gezielt ins Audimax ein, denn der größte Hörsaal der Universität stehe stellvertretend für die großen baulichen Probleme an der FAU.

"In der 13-jährigen Amtszeit Grüskes haben wir an der FAU für 800 Millionen Euro gebaut", sagte Bayerns Innen- und damit auch Bauminister Joachim Herrmann. "Wir freuen uns über neue Aufträge." Er versprach auch, noch im April mit der Schadensanalyse des Erlanger Schlosses beginnen zu wollen.

"Krönung der Amtszeit"

Stellvertretend für die Bayerische Staatsregierung verlieh er an Karl-Dieter Grüske und ausdrücklich auch an dessen Frau Ingrid den Bayerischen Löwen für ihre Verdienste um die Friedrich-Alexander-Universität und damit um den Freistaat. "Ob jemand ein Amt klug wahrgenommen hat, erkennt man auch daran, ob er für eine gute Nachfolge sorgen kann“, sagte Herrmann. "Das ist die Krönung deiner Amtszeit. Ein einstimmiges Ergebnis, das sagt alles - ich gratuliere Joachim Hornegger ganz herzlich."

Hornegger war im November vom Universitätsrat einstimmig zu Grüskes Nachfolger als Präsident gewählt worden. Auch Bayerns Wissenschaftsminister, Ludwig Spaenle, lobte den scheidenden Präsidenten: "Sie haben begonnen, die notwendigen Reformschritte an der FAU sehr energisch anzugehen. Sie haben eine Traditionsuni von Grund auf umgebaut und traditionelle Fakultäten mit Selbstbewusstsein abgeschafft."

Kritische Töne kamen dagegen von der Studierendenvertreterin Caroline Kister: „Während ihrer Präsidentschaft ist viel passiert unter anderem eine Audimax-Besetzung hier in diesem Raum.“ Mit dem Präsidenten zogen die Studierenden „oft an einem Strang“, aber manchmal glich das eher einem Tauziehen.“

Klarer Befürworter

Sie lobte die gute Zusammenarbeit beim Semesterticket. "Ein gemeinsamer Gegner eint eben auch." Und erklärte die Abschaffung der Studiengebühren als „Etappensieg für die Studenten“. Grüske war immer ein klarer Befürworter der Beiträge gewesen. "Herrn Hornegger haben wir bisher als Teamplayer kennengelernt", sagte Kister. Vom neuen Präsidenten wünschten sich die Studenten, den Zugang für Flüchtlinge an die Universität und nur noch zivile Forschung, keine militärische, an der FAU.

Die Laudatio auf Karl-Dieter Grüske hielt seine langjährige Vizepräsidentin und Professorin für Theologie Johanna Haberer: "Wir verabschieden nach 13 Jahren Amtszeit, der sich zu Beginn seiner Amtszeit sehr viel vorgenommen hat und am Ende noch mehr erreicht hat.“ Es sei eine hochschulpolitische Ära gewesen, in der kein Stein auf dem anderen blieb. Grüske habe es geschafft, aus einer verträumten Universität, einem Gemischtwarenladen im ländlichen Raum, einen erstklassigen Wissenschaftsstandort zu machen. „Er war der Märchenprinz, der die Universität wachküsste“, sagte sie. „Er holte wie Sindbad der Seefahrer, die Welt nach Erlangen und zauberte wie Aladin mit der Wunderlampe, Forschungseinrichtungen nach Erlangen.“

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