Gurgeltest in Erlangen: Gymnasium steigt ein, Stadt überlegt
6.2.2021, 12:32 UhrDie Gurgeltests in Erlangen gewinnen weiter an Zuspruch. Mittlerweile umfasst die Liste der Teilnehmer, die sich auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen, sechs Firmen. Hinzu kommen sieben Einrichtungen, deren Notbetreuungen kostenlos mitmachen dürfen. Das sind der katholische Kindergarten St. Nikolaus, Kinderhaus & Kinderkrippe St. Sebald, der katholische Kindergarten St. Martin, das Kinderhaus Herz Jesu, der evangelische Johanneskindergarten, die Franconian International School und die Hedenus-Mittelschule. "Wir gewinnen immer neue Interessenten", sagt Thomas Wagner, Geschäftsführer der Intego GmbH, mit hörbarer Freude in der Stimme. "Nächste Woche werden wir bei über 30 Pools sein."
"Ich finde die Idee ganz toll"
Neuestes Mitglied im Kreis der Getesteten wird dann das Emmy-Noether-Gymnasium sein. Der Kontakt zu dieser Schule kam über den Arbeitskreis Schulewirtschaft Erlangen zustande. Dort ist Thomas Wagner Mitglied und Annette Grasnick, stellvertretende Leiterin des Emmy-Noether-Gymnasiums, hat den Vorsitz für die Schule. "Ich finde die Idee ganz toll", sagt Grasnick. So toll, dass sie ihrem Schulleiter Thomas Krapf davon erzählte, der die Teilnahme wiederum absegnete. "Wir fühlen uns als Teil eines Pilotprojekts und sind sehr gespannt", sagt Grasnick.
Also wird auch an ihrer Schule ein Verfahren zum Einsatz kommen, das in Kurzform so aussieht: Bis zu 30 Personen nehmen jeder für sich morgens nach dem Aufstehen eine Gurgelprobe. Jeder Proband teilt durch Umkippen die Gurgellösung auf zwei Röhrchen auf. Die ersten Röhrchen der maximal 30 Personen werden in einen Sammelbehälter gekippt, fertig ist der Pool. Der wird wiederum in einem Labor der Uni Erlangen-Nürnberg untersucht. Enthält der Pool Spuren des Coronavirus, werden die Proben aus den zweiten Röhrchen untersucht – so lassen sich Infektionen genau zurückverfolgen.
Erst Personal, dann Schüler
Das Emmy-Noether-Gymnasium wird kommende Woche mit zwei Pools anfangen. Getestet wird die momentan an der Schule eingesetzte Belegschaft, Lehrer und Verwaltungspersonal machen zusammen etwa 50 Personen aus. "Wir werden dazu motivieren, bei den Tests mitzumachen, aber niemanden zwingen", sagt Grasnick.
Wenn das Verfahren an der Schule erprobt ist, sollen noch zwei weitere Pools für Schüler hinzukommen. Momentan besuchen die Abschlusskurse im Wechsel den Präsenzunterricht. "Wir haben etwa 40 Schüler in der Schule", sagt Grasnick. Auch hier gilt: gezwungen beziehungsweise gedrängt werde niemand. "Wir sehen die Tests als große Chance, unsere Fürsorgepflicht zu erfüllen", so Grasnick, "unser Ziel ist es, in der Schule wieder für Normalität zu sorgen. Vor allem für die Schüler."
Stadt prüft Einsatz
Derweil hat auch die Stadt registriert, dass die beschriebenen Pooltests immer mehr Anklang finden. "Wir sind in sehr engem Kontakt mit Herrn Wagner", sagt Rechtsreferent Thomas Ternes auf Anfrage der Erlanger Nachrichten. "Wir können es medizinisch nicht bewerten" schränkt er ein. Allerdings: "Die medizinischen Einschätzungen, von denen wir erfahren haben, sind vielversprechend. Wir prüfen derzeit, wo wir die Tests innerhalb der Stadtverwaltung einsetzen können."
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