Herzogenauracher Damm in Erlangen acht Monate „dicht“

26.2.2016, 16:00 Uhr
Herzogenauracher Damm in Erlangen acht Monate „dicht“

© Archivfoto: Harald Sippel

Ein genaues Datum für die Vollsperrung der Staatsstraße 2244 konnte Karl Betz, Abteilungsleiter Brückenbau beim staatlichen Bauamt Nürnberg, noch nicht nennen. Erst muss die Behelfsbrücke für Fußgänger und Radfahrer im Norden der Regnitzbrücke fertig sein. Mit dem Bau werde am kommenden Montag, 29. Februar, begonnen, „es wird damit gerechnet, dass dann ab 16. März der Herzogenauracher Damm gesperrt wird“, so Betz. Das genaue Datum stehe aber noch nicht fest, werde aber rechtzeitig bekannt gegeben.

Die 52 Meter lange Regnitzbrücke wird abgebrochen und komplett neu gebaut (die EN berichteten). Das Bauwerk aus dem Jahr 1953 habe „sehr große Schäden“, so Betz. Außerdem könne es lediglich 45 Tonnen Gewicht tragen, für die Anforderungen des künftigen Verkehrs seien aber 60 Tonnen Tragfähigkeit notwendig.

Die Umleitung ist über die Frauenauracher Straße und den Büchenbacher Damm sowie über die Autobahnen 3 und A 73 geplant. Positiv sei, so Betz, dass es auf der A 3 keine Baustelle gebe. Der Radverkehr aus und in Richtung Herzogenaurach werde über die Behelfsbrücke geleitet. Die „Radschleuse“ vor der Regnitzbrücke wird aufgehoben. Karl Betz räumte ein, dass der Behelfszubringer zur provisorischen Brücke „bei Hochwasser problematisch ist.“

Während es auf der aktuellen Regnitzbrücke zwei Fahrstreifen und nur einen Geh- und Radweg gibt, soll der Neubau auf beiden Seiten zwischen den Fahrspuren für Autos begeh- und befahrbar sein. Rund 2,5 Millionen Euro sind für die neue Regnitzbrücke einkalkuliert.

1,1 Millionen Euro soll die Sanierung der 108 Meter langen Kanalbrücke bei Schallershof kosten, die im April beginnt und ebenfalls im November fertig sein soll. Bei diesen Arbeiten wird die Brücke jeweils auf einer Seite befahrbar sein. Laut Milos Janousek vom Ordnungs- und Straßenverkehrsamt der Stadt Erlangen, sei so die Zufahrt nach Schallershof gewährleistet. Auch hier ist die Umleitung über die Frauenauracher Straße und den Büchenbacher Damm vorgesehen, ebenso wie über die A 3 und A 73 ausgewichen werden kann.

Die Stadtwerke Erlangen weisen vorsorglich darauf hin, dass es wegen des Herzogenauracher Damms zu Staus und Verspätungen im Verkehr kommen wird. Anja Schmitt, bei den Stadtwerken für den Stadtverkehr zuständig, erwartet einen „Rückstau im Stadtgebiet“ und damit auch Verspätungen. Denn die ESTW-Linienbusse sind in der Frauenauracher Straße untergebracht und fahren von dort aus zu ihren Einsatzorten. Über die Regnitzbrücke fahre zwar kein städtischer Bus, aber der Regionalbus 200 von und nach Herzogenaurach sei betroffen, so Anja Schmitt.

„Selbst Wege suchen“

Innerstädtisch sei die Linie 281 wegen der Brückensanierung am Kanal bei Schallershof betroffen. Weil der einspurige Verkehr mit Ampeln reguliert wird, seien „Staus und damit Verspätungen möglich“. Die Stadtwerke wollen sich aber Gedanken machen, wie sie mit der Situation in der Frauenauracher Straße umgehen und Verzögerungen vermeiden können, sagt Anja Schmitt.

Karl Betz ist gespannt, wie die Autofahrerinnen und Autofahrer mit der neuen Situation umgehen werden. „Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Pendler auch selbst Wege suchen, um die Baustellen zu umfahren. Wieder andere glauben vielleicht nicht, was sie in der Zeitung lesen und fahren trotzdem in die gesperrte Straße.“

Der Herzogenauracher Damm wird für Baufahrzeuge weiter etwa bis zur Hälfte befahrbar sein. „Sollten sich Autofahrer bis zum Beginn der Baustelle wagen, müssen sie den ganzen Weg wieder rückwärts rausfahren, weil es keine Wendemöglichkeit gibt.“

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