HSG gewinnt Derby

18.12.2012, 13:54 Uhr
HSG gewinnt Derby

© Roland Huber

Das Derby legte ein beredtes Zeugnis von der aktuellen Stimmungslage ab: Während die TSH auf dem letzten Loch pfeift, surft die HSG derzeit auf einer Erfolgswelle und triumphierte in der Halle des Lokalrivalen mit 33:23. „Als Surfer weiß man, eine solche Welle muss man nutzen, so lange sie da ist“, sagt Detlev Hauer, einer der beiden Niederlindacher Coaches. Mit 12:10 Punkten hat der Aufsteiger mehr erreicht als erwartet, denn intern waren als Ziel für die Vorrunde zehn Zähler vorgegeben worden. Hauer: „Wir können auf die Jungs stolz sein, denn die meisten kommen aus der eigenen Jugend. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir nach der Weihnachtspause so weiter machen, denn in der BOL geht es eng zu — und da rutscht man schnell wieder hinten rein.“

Da „hinten“ steht derzeit auch die TSH, die selbst Hauer ein wenig leid tut: „Mit so einer Besetzung ist es schwer. Wenn der Rückraum hakt, läuft das ganze Spiel nicht mehr. Da musste selbst der verletzte Florian Heimpel ewig lang aufs Feld, während wir immer wieder frische, fitte Leute bringen konnten.“

Nur in Notfällen

In der Analyse war er sich damit mit dem bereits erwähnten Herzogenauracher Spielertrainer Florian Heimpel einig. Der schüttelte nach dem Spiel resigniert den Kopf: „Wir wollten das Spiel langsam machen, aber gegen die schnellen Niederlindacher waren wir einfach überfordert. Wenn man auf unsere Bank sieht, könnte man meinen, wir hätten die freie Auswahl, aber die meisten Spieler darf ich gar nicht bringen, weil sie selbst darum gebeten haben, nur im absoluten Notfall eingesetzt werden möchten.“

Wie schlimm die Lage ist, zeigt sein eigenes Beispiel: Am Montag stand für ihn in Nürnberg seine Schulteroperation an — ein Handballspiel als Vorbereitung hatten ihm die Mediziner ganz gewiss nicht empfohlen...

Starker Rödel

Von Beginn an hatten die nur rund 100 Zuschauer den Eindruck, dass die Gäste das Spiel nach Belieben beherrschten. Herausragend bei der HSG: Lukas Stübinger, der trotz geringer Körpergröße und dem Nachteil, kein Linkshänder zu sein, im halbrechten Rückraum Tore am Fließband erzielte, Björn Hauer am Kreis, der mit Eleganz, Einsatz und Wucht ebenfalls äußerst effizient war und Torwart Robert Rödel, der insgesamt 17 Würfe (darunter zwei Siebenmeter) parierte.

So führte der Gast zur Pause mit 16:13 und zog nach dem Seitenwechsel weiter davon, als mit Maximilian Willert der eigentliche Torjäger sein Visier besser eingestellt hatte.

Auf der Gegenseite gab es nur wenige, die auf gleichem Level mithalten konnten. Vor allem Jürgen Wonner, der phasenweise sein Team allein halbwegs im Spiel hielt, teilweise auch Markus Hentschke, der ohne Training mit der Mannschaft einige gute Szenen hatte.

Die TSH hat nun am kommenden Samstag in Hemau noch ein Schlüsselspiel gegen den Abstieg zu absolvieren, die HSG darf entspannt Weihnachten feiern.

HSG: Rödel, Schindler; Gottesbüren, Rühl, Forstner, Gumbert, Vincentz, Stübinger, Willert, Schmiedinger, Hauer, Mombour, Rowold.

OGE siegt im Nachbarduell

Der OG Erlangen hat die überflüssige Niederlage in Auerbach gut weggesteckt: Im Nachbarduell gegen den Tabellenzweiten HC Forchheim gewannen die Olympioniken in einer hochklassigen Begegnung souverän mit 29:23.

Die Königsstädter, die das Spiel vor wenigen Tagen eigentlich noch wegen Spielermangels absagen wollten, traten überraschenderweise doch in Bestbesetzung an, während der OG mit Meder, Feldlin und Roßner gleich drei Stammspieler ersetzen musste. Doch davon war nichts zu merken. Die Olympioniken legten los wie die Feuerwehr und der bärenstarke Rückraum um Szücs, Mück und Groß stellte die aggressive und körperlich robuste Forchheimer Abwehrreihe immer wieder vor unlösbare Probleme. Am Ende standen satte 18 Feldtore auf dem Konto des OGE-Rückraums. Gleichzeitig ließ das vorbildliche Rückzugsverhalten nach den seltenen Ballverlusten keine leichten Gegentreffer durch Tempogegenstöße oder die „schnelle Mitte“ zu.

Zum Helden der Begegnung avancierte aber fraglos OGE-Keeper Kurt Rothemund. Reihenweise entschärfte er die Gewaltwürfe der hoch gewachsenen Forchheimer Rückraumschützen, parierte gleich in der ersten Halbzeit zwei Siebenmeter und konnte sogar den ein oder anderen Wurf sicher fangen. So konnten die mit zahlreichem Anhang angereisten Gäste lediglich beim 2:1 einmal in Führung gehen und mussten am Ende dankbar sein, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel.en

OG Erlangen: Rothemund, Peter Stoer; Mück (8/3), Jantsch, Szücs (6), Sauer (1), Schrauder, Pellny (1), Ljevar (3), Sporrer (4), Groß (7).

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