Eröffnung des HI-ERN
Ideen aus Erlangen für die Energiezukunft der ganzen Welt
15.7.2021, 12:34 UhrDie Lunge des neuen Instituts liegt inmitten eines wuchtigen Gebäudes. Hoch ragen die metallenen Wände gen Himmel, nicht viel Licht und Sonne fallen zwischen die beiden Gebäudeteile, die dieser kleine, schmale grüne Innenhof teilt. Er trennt den Gebäudetrakt der Labors mit dem der Büros, ist, wie Architekt Prof. Eckhard Gerber bei der Eröffnung gestern erinnerte, "stets aus jedem Stockwerk für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichtbar" und soll so ein wenig Sinnbild sein für den Kern der Arbeit im neuen Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg (HI-ERN): Forschung und Entwicklung klimaneutraler Energien.
Der Garten als Sinnbild
Sinnbild soll der Garten sein mit seiner einsamen Ulme, die die Architekten zur Eröffnung übergaben. Sinnbild für "einen geschundenen Garten Eden", so Eckhard Gerber, "der viel Pflege und Aufmerksamkeit brauchen wird, um zu gedeihen". Diese Pflege und Aufmerksamkeit, versprachen die Wissenschaftler um die Direktoren des Instituts, Prof. Dr. Peter Wasserscheid, Prof. Dr. Karl Mayrhofer, die an der 2013 bereits neugeschaffenen Außenstelle des Helmholtz-Instituts Forschungen in der elektrochemischen Energiewandlung, der Wasserstofftechnologie und der solaren Technologie nachgehen, werden sie natürlich aufbringen. Ihre Innovationen "sollen uns allen den Weg in die Energiezukunft weisen", hofft Hubert Aiwanger, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Landesentwicklung und Energie, dessen Ressort den Neubau mit 32 Millionen Euro unterstützte und förderte.
Drei Jahre Bauzeit
Sechseinhalb Jahre Koordinierung, mehr als drei Jahre Bauzeit waren nötig, um auf dem Campus der technischen Fakultät einen Forschungs- und Verwaltungsbau zu erschaffen, der nicht nur äußerlich mit seiner an mikroskopisch vergrößerte Nanopartikel erinnernde Fassade beeindruckt, sondern auch im Herzen den internationalen Spitzenstatus der Friedrich-Alexander-Universität, des Helmholtz-Instituts und der Forschungsstelle Jülich auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien unterstreicht. "Hier werden auf beeindruckende Weise die Expertisen dieser Kapazitäten in der Cauerstraße vereint", so Prof. Dr. Frauke Melchior, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich. In einem Thema wohlgemerkt, das, wie Prof. Joachim Hornegger, Präsident der FAU, erinnerte, "das Tema ist, das über unsere Zukunft eine mitentscheidende Rolle spielt".
115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Rund 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auf mehr als 3000 Quadratmetern Fläche im HI-ERN forschen, lehren und arbeiten . "Und trotzdem", so Hornegger, "existieren schon jetzt mehr Ideen als Platz da ist."
Mit der Kooperation zwischen diesen drei Kapazitäten wird, das war auch dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann wichtig zu betonen, eine Helmholtz-freie Fläche von der Landkarte getilgt und durch internationale Spitzenforschung in Bayern ersetzt. "Es ist ein guter Tag für Bayern, ja für die Energiezukunft Europas, wenn nicht der ganzen Welt", so sein Kollege Aiwanger. Prof. Dr. Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft und damit der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands, unterstrich noch einmal den grundsätzlichen Wert der Forschung und damit auch die lohnenden Investitionen des Staats und des Bundes: "Wir erleben gerade durch die Impfungen, wie durch herausragende Forschung und Wissenschaft die Corona-Pandemie zurückgedrängt werden kann. Die nächste globale Herausforderung wird der Klimawandel sein." Hier sei in nahezu allen Lebensbereichen ein Umdenken nötig. Wesentlicher Ideengeber sei fortan das HI-ERN in Erlangen in "einem enorm attraktiven Umfeld (...) einer besonders innovativen Umgebung".
Ideen mögen gedeihen
Mögen, schloss Uni-Präsident Joachim Hornegger, an diesem Ort künftig "die Ideen gedeihen wie der Baum im Innenhof des Gebäudes". Damit die Erde allen Widrigkeiten zum Trotz weiter die Lunge unseres Lebens bleibt.
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