Jazz Band Ball: In Erlangen brodelte die Halle

Erlangen - Bereits zum 39. Mal hat das Kultur- und Freizeitamt der Stadt den Erlanger Jazz-Band-Ball veranstaltet, aber trotz seines Alters ist diese Kultveranstaltung nicht in die Jahre gekommen. Heuer hatte sie einen Zulauf wie lange nicht mehr, was vor allem dem hochkarätige Programm mit zehn Bands zu verdanken war. Die Jazz-Fans feierten in allen Räumen bis in den frühen Morgen.

Man wolle den Menschen zumindest ein Mal im Jahr eine hochkarätige Veranstaltung zu angemessenen Preisen bieten, strahlte Gottfried Heidrich zufrieden. Er ist der eigentliche Macher des Jazz-Band- Balls, er hat die Kontakte, die man benötigt, um gute Bands zu bekommen, und er hat es nach zwei Jahren »Jagd» auch geschafft, den singenden Schauspieler Uwe Ochsenknecht zu engagieren.

Ochsenknecht als Zugpferd der Party

Der war zweifellos das Zugpferd schlechthin, und deshalb sind heuer mit rund 3000 Besuchern auch seit langem einmal wieder viel mehr Gäste gekommen als die Jahre zuvor. Auch wenn viele geteilter Meinung waren ob der Sangeskunst von Ochsenknecht: Er wusste sein Publikum mitzunehmen mit seiner rauen Stimme und den Trommeleinlagen.

Prima Stimmung hatten die Ballbesucher mitgebracht, und die meisten hatten sich auch tolle Kostüme einfallen lassen, die die beiden Säle und das Foyer in ein buntes Farbenmeer tauchten. Auch die Hallendekoration war wieder gelungen, und beides schien die Bands mächtig zu inspirieren: Sie sorgten für eine starke Atmosphäre. Die legendäre »Dutch Swing College Band» brachte ihren deutlich erkennbaren Sound mit eigenen Kompositionen, »Yannick Monot» begeisterte mit seiner Quetsche und der Fülle der Klangfarben, und wilden Rock’n’Roll brachten die Allgäuer Jungs »Rocket in a Pocket».

Die Halle brodelte bis in den frühen Morgen

Ungewöhnlich mutete zunächst das Romeo Franz Ensemble an, bei dem der Chef die Geige strich - aber auch das kam prima an. Die Massen zog der aus der Dominikanischen Republik stammende Nelson Cruz mit traditioneller lateinamerikanischen Musik ebenso in seinen Bann wie »Son Rico Son», und neben viel Klamauk zeigten »La-Boum», dass man aus Ska, Folk, Pop und Indie einen feinen musikalischen Eintopf kochen kann.

Zu begeistern wusste auch die Big Band vom Christian-Ernst-Gymnasium, die eingangs spielte und viel Anhang mitgebracht hatte. Während der Umbauzeiten zog zudem Karin Sand mit ihrer New Orleans Brass Band durch die Hallen. Bis in den frühen Morgen brodelte die Halle, waren die Jazzfans begeistert, und Gottfried Heidrich freute sich an der tollen Zuschauerresonanz: Er ist jetzt schon dabei, den nächsten Jazz-Band-Ball vorzubereiten