Kein "Ansturm" in Erlangen und im Landkreis ERH auf den Impfstoff Novavax

ERLANGEN - Die Impfkampagne hat an Fahrt verloren. Nun ist seit einiger Zeit der Novavax zugelassen. Hat dieser "Totimpfstoff" die Impf-Zurückhaltung mancher Menschen zerstreuen können? Wir haben mit Dr. med. Hans Joachim Drossel, Ärztlicher Leiter des Impfzentrums für die Stadt Erlangen und den Landkreis ERH, über dieses Thema gesprochen.

Der Ansturm auf Novavax ist bundesweit ausgeblieben, der Totimpfstoff ist zum Ladenhüter avanciert - stellen Sie dies auch in Erlangen fest?

In Medienberichten und Umfragen ist der Eindruck entstanden, dass viele Menschen auf den Totimpfstoff warten würden, um ihre Zurückhaltung bei der Impfung aufzugeben. Für Erlangen hatten wir das so nicht erwartet und es ist auch nicht eingetreten. Dennoch ist es gut, dass es eine Alternative zu den mRNA- und den Vektor-Impfstoffen gibt. Novavax ist kein Ladenhüter, sondern Teil einer guten Wahlmöglichkeit.

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Wie viele Personen haben sich bis heute mit dem Totimpfstoff impfen lassen?

In der Stadt Erlangen und im Landkreis Erlangen-Höchstadt haben sich bis heute etwas über 200 Personen mit dem Impfstoff Nuvaxovid des Herstellers Novavax impfen lassen. Im Schnitt kommen zurzeit fünf Novavax-Impfungen am Tag hinzu.

Nun erreichen immer mehr Geflüchtete auch Erlangen. Wird ungeimpften Personen ein Impfangebot gemacht und wenn ja: Mit welchem Impfstoff?

Nach allem, was wir wissen, ist die Impfquote in der Ukraine relativ niedrig. Zudem wurden dort auch die Impfstoffe von Sputnik und Sinovac verabreicht, die in der EU nicht anerkannt sind. Diese Personen müssen sich im Impfzentrum oder bei einem Arzt noch einmal impfen lassen. Aus medizinischer Sicht ist es nicht problematisch, sich noch einmal impfen zu lassen. Für Geflüchtete haben wir ein Informationsblatt erstellt, auf dem sie erfahren, wo und wie sie sich impfen lassen können. Außerdem führen wir aufsuchende Impfungen mit mobilen Teams durch. Dabei werden alle verfügbaren Impfstoffe angeboten.

Wird Novavax noch bestellt - oder fokussiert sich die Beschaffung vom Impfstoff hier mehr auf die mRNA-Impfstoffe?

Die aktuellen Bestände an Novavax reichen noch eine Weile aus. Künftig werden wir in angemessenem Umfang auch Novavax bestellen, um weiterhin eine breite Auswahl anbieten zu können.