Kein Riesenrad für Erlangen in der Coronakrise

Christoph Benesch

Erlangen

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28.7.2020, 17:00 Uhr
Kein Riesenrad für Erlangen in der Coronakrise

© Archivfoto: Harald Sippel

Bereits in fünfter Generation ist die Schaustellerfamilie Kunstmann aus Erlangen auf den fränkischen Volksfesten unterwegs. Sie überstand Krisen und einen Weltkrieg. Momentan kämpft sie mit den Umsatzeinbußen einer Pandemie, die kaum ein Gewerbe so hart trifft wie die Schausteller, die bekanntlich von Großveranstaltungen leben. Doch diese sind noch immer verboten.

Um zu helfen, hat die Stadt Erlangen Plätze in der Innenstadt für Schaustellerwagen ausgewiesen – nun kann man auf dem Hugenottenplatz gebrannte Mandeln kaufen oder auf dem Schlossplatz Zuckerwatte. "Wir sind dankbar für diese Hilfe", sagt Nadja Kunstmann, Inhaberin des Unternehmens, "aber unsere Umsatzverluste fängt das natürlich nicht auf." Die Kunstmanns leben vor allem von den Fahrgeschäften, von den Kinderkarussells und vor allem dem Geschäft mit den Autoskootern. Diese aber dürfen in Erlangen noch nirgendwo aufgebaut werden.

Ganz anders in den Nachbarstädten Nürnberg und Fürth. Nürnberg rief nun die "Sommertage" ins Leben, Riesenrad und Achterbahn stehen bald vor dem Rathaus, auch an weiteren Orten sind Buden und Fahrgeschäfte geplant. Auch die Kunstmanns erhielten eine Einladung – haben aber abgelehnt: "In diesen Zeiten darf man keine Fehler machen", sagt Nadja Kunstmann. Die Kalkulation war ihr zu riskant.

Noch keine Gespräche

Anders wäre das in Erlangen, sagt sie. Mit dem Schlossplatz, dem Großparkplatz oder dem Bergkirchweihgelände gäbe es ausreichend Möglichkeiten, mit einem Hygienekonzept Familien den Spaß einer Art Sommerkirchweih zu bieten – auch ohne alkoholische Getränke und Partymusik, wie in Nürnberg und in Fürth. Es geht dort Oberbürgermeister Marcus König vor allem darum, wie er sagte, Familien, die nicht in den Urlaub fahren können, Spaß in der Stadt zu bieten. Gleichzeitig sollen den Schaustellern geholfen werden sowie den Innenstadtunternehmen durch mehr Frequenz im Zentrum. "Noch", sagt Nadja Kunstmann, "sind wir mit der Stadt Erlangen nicht in Gespräche getreten. Aber wir wären in kurzer Zeit einsatzbereit und fänden das toll."

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