Kemptens OB gibt den Siegfried Balleis
12.2.2013, 14:45 UhrDass der Erlanger Oberbürgermeister Siegfried Balleis nicht nur aus eigenen Stücken bei der Kommunalwahl im März 2014 erneut für seine Partei, die CSU, antritt, ist bekannt.
Im Januar vor drei Jahren hatte Balleis noch andere Pläne: Da war der Posten des Präsidenten des Bayerischen Sparkassenverbandes zu vergeben, und Balleis, schon damals Mitglied im Bayerischen Städtetag, glaubte, der chancenreiche „Zählkandidat“ für diesen Posten zu sein. Bald wurde klar: Balleis bekam nicht nur damals nicht den Posten (den nahm für den Bayerischen Landkreistag der Chamer Landrat Theo Zellner ein), er wird ihn auch diesmal nicht bekommen – weshalb er sich zur Wiederkandidatur für seine Stadtratsfraktion bereit erklärte (die EN berichteten).
Der künftige neue Mann an der Spitze der Sparkassen-Dachorganisation aber wird der noch amtierende OB von Kempten sein: Ulrich Netzer. Im Mai nächsten Jahres soll der 57-jährige CSU-OB dann Theo Zellner beerben und neuer Chef des Sparkassenverbandes werden, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Gegen Netzer gibt es offenbar gerade in Kreisen der Sparkassen weniger Bedenken als gegen Balleis’ Kandidatur, weil Netzer als Mitglied im Verbands-Verwaltungsrat der Sparkassen als Mann mit Stallgeruch gilt, ihm also einiges an Geschick im Umgang mit den Sparkassen untereinander, aber auch mit dritten Finanzinstitutionen zugetraut wird.
Dass der bayerische Sparkassenverband überhaupt Kommunalpolitiker an seine Spitze wählt, ist der speziellen Konstruktion der Sparkassen(-organisationen) geschuldet, die meist Städte und Landkreise als Eigentümer haben. Und was den Sparkassen der mit Kommunalpolitikern besetzte Verwaltungsrat ist, sind dem Sparkassenverband Bayerischer Städte- und Landkreistag.
Der künftige Chef des Sparkassenverbandes hatte schon 2010 – zusammen mit Siegfried Balleis und dem Memminger Oberbürgermeister Ivo Holzinger – den Hut gegen den Landkreistag-Bewerber Theo Zellner in den Ring geworfen. Zusammen mit Holzinger hatte er aber angesichts des „Bewerber-Staus“ seine Kandidatur zurückgezogen und erklärt, er wolle sich auf die Kommunalpolitik konzentrieren. Angesichts des Zusammenfallens von Kommunalwahl und des neu zu besetzenden Postens hat er es sich aber anders überlegt und tritt nun an.
Beobachter der Bewerberkür im Bayerischen Städtetag erwarten, dass der Personalvorschlag noch im Februar mit dem anderen kommunalen Spitzenverbänden (neben Städte- und Landkreistag auch der Gemeindetag) abgesprochen wird. Beschlossen wird dann im Verbandsverwaltungsrat der bayerischen Sparkassen, in dem auch der Chef der Erlanger Sparkasse, Peter Buchmann, sitzt. Die 23 stimmberechtigten Mitglieder setzen sich aus Sparkassen-Vertretern und Delegierten der Kommunalverbände zusammen.
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