Kommentar: HC Erlangen e.V. setzt lieber auf die Herren

Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

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4.6.2020, 13:16 Uhr
Auch in der neuen Saison tritt der HCE mit seinem Damen-Team in der Bayernliga an.

© Harald Sippel Auch in der neuen Saison tritt der HCE mit seinem Damen-Team in der Bayernliga an.

Lange hatten die Erlanger Handballerinnen das Ziel dritte Liga. Mit Trainer Attila Kardos haben sie in der Saison 2019/20 den letzten Schritt gemacht. Dann kam der Corona-Lockdown, kurz vor dem Bayernliga-Spitzenspiel, in dem der HCE mit einem Sieg Platz eins hätte erobern können. Trotzdem gab es die Chance, als Zweiter aufzusteigen.

Der Verein hat dem Team diese Chance verwehrt. Aus Angst vor einer finanziell unsicheren Zukunft in einer noch nicht ausgestandenen Pandemie. Das kann man so machen. Und doch hätte man sich beim HC Erlangen e.V. mehr Bereitschaft gewünscht, den eigenen Damen-Bereich zu unterstützen.

Nicht einmal die Frist bis 30. Juli hat der Vorstand abgewartet. In dieser Zeit hätten die Handballerinnen beweisen können, dass auch sie Förderer und Sponsoren in der Stadt haben. Die Möglichkeit dazu bekamen sie nicht. Stattdessen wurden Spielerinnen und Trainer auf die nächste Saison vertröstet. Sie nehmen die Entscheidung sportlich. Das verdient Respekt.

Insgesamt aber bleibt der Eindruck, dass der HC Erlangen e.V. im Zweifel weiterhin lieber den Herren-Bereich fördert und, wenn es Zeit zum Sparen ist, bei den Damen ansetzt. Die engagierte Frauen-Mannschaft hat Besseres verdient.

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