Kommentar: Jedes Hintertürchen wird geöffnet
1.9.2012, 00:00 UhrEr führt stets die Finanzen ins Feld; angesichts der Kosten, die auf Erlangen zukämen, komme halt stets „der Kaufmann in mir raus“, wie er den EN gesagt hat. „Dann sage ich mir, das kannst du eigentlich nicht machen – ich schäme mich nicht, dass ich bis auf Weiteres noch keine endgültige Haltung habe“.
Das zumindest nehmen ihm nicht mehr viele ab. Er reagiert mimosenhaft, wenn die Konzerne adidas, Puma, Schaeffler und Siemens in einem Positionspapier fordern: „Fortschritt anStUBsen“; er meint dazu: „Schlaue Briefe kann ich mir selber schreiben“ und verlangt von den Weltfirmen als Retourkutsche, sie möchten ihm bitte mitteilen, wie sie sich finanziell beteiligen wollen.
Als nächstes fordert er von den Konzernen schriftliche Zusagen, dass sie ihre Parkhäuser für die Beschäftigten kostenpflichtig machen, um Fahrgäste für die StUB zu garantieren, und drängt Nürnbergs OB Ulrich Maly, er müsse zusagen, das Knoblauchsland entlang der Bahn-Haltepunkte zu zersiedeln.
Balleis vermag den Eindruck nicht mehr zu zerstreuen, dass er nach jedem denkbaren Gegenargument sucht, um gegen die StUB stimmen zu können, dass er jedes Hintertürchen öffnen möchte, um nicht ein klares Ja zum wichtigsten Verkehrsprojekt seiner Amtszeit sagen zu müssen.
Dass Balleis nun überstürzt eine Bürgerbefragung zur StUB aus dem Ärmel schütteln lässt, mit in der Tat manipulativer Fragestellung, die nur mutmaßliche Nachteile aufzählt, kann getrost als Dreistigkeit bezeichnet werden. Die Zeit, neben seiner CSU und der FDP auch die SPD und die anderen Ratsmitglieder vorab zu informieren, hat nicht gereicht? Der OB sollte die Befragung schleunigst zurückziehen und eine objektive, mit allen abgestimmte Fassung auf den Weg bringen.
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