Kommentar zur StUB: Gute Lösung für alle gibt es nicht

16.3.2019, 11:00 Uhr
Die StUB kommt, so viel ist klar, über den Trassenverlauf wird noch diskutiert.

© Eduard Weigert Die StUB kommt, so viel ist klar, über den Trassenverlauf wird noch diskutiert.

Mit der (Vor-)Entscheidung für eine Wöhrmühlbrücke zur Querung des Regnitztales zwischen der Erlanger Zentralstadt und dem Stadtwesten wird eine der schwierigsten Fragen bei der Trassen-Findung in Erlangen beantwortet. Und gleichzeitig zeigt diese Lösung, wie unbefriedigend jede (!) Lösung ausfallen würde. Tatsächlich ist es nämlich so, dass die Frage, ob eine Stadt-Umland-Bahn in erster Linie schnell sein, oder ein möglichst großes Fahrgastpotenzial erschließen soll, nicht für jeden schlüssig beantwortet werden kann.

Ein Verkehrsmittel ist nur dann attraktiv, wenn es schnell ist

Natürlich ist ein Verkehrsmittel (auch und vor allem) dann attraktiv, wenn es schnell ist. Wer morgens oder am Abend quälend lange Zeit im Auto und im Stau verbringt, sehnt sich nach kurzen Fahrzeiten. Für solche potenziellen Nutzer ist ein schnelles öffentliches Verkehrsmittel ein großer Anreiz umzusteigen – und genau diese hat man mit der StUB auch im Blick. Dass dabei der Aspekt des städtischen Fahrgastpotenzials in den Hintergrund gerät, ist wohl zwangsläufig und den nicht immer nachvollziehbaren Algorithmen der Planer geschuldet, die die aufwendigen Kosten-Nutzen-Berechnungen anstellen.

Dass der Preis für diese Schnelligkeit mit einer weiteren (teuren) Querung des für den Natur- und Umweltschutz bedeutsamen Wiesengrundes bezahlt werden muss, ist bitter – das räumt auch Erlangens OB Florian Janik ein. Das griffige Argument der längst überfälligen Verkehrsentlastung wird die StUB-Kritiker trotzdem kaum überzeugen.

 


Für die Linienführung der Stadt-Umland-Bahn (StUB) im Erlanger Süden gibt es zwei aussichtsreiche Varianten. Beim StUB-Lokalforum am Montag, 18. März, ab 18 Uhr werden sie im Rahmen einer Ortsbegehung genauer unter die Lupe genommen. Treffpunkt dafür ist der Preußensteg (südlicher Zugang über Friedrich-Bauer-Straße). Auch OB Florian Janik nimmt an dem Termin teil.

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