Kunstmusuem Erlangen "noch nicht in trockenen Tüchern"

18.3.2016, 17:00 Uhr
Kunstmusuem Erlangen

© Foto: Millian

„Einstimmig. Der Beschluss ist ein wichtiger Schritt, aber es ist noch nichts in trockenen Tüchern.“ Als Fazit zur Abstimmung über die Zukunft des Kunstmuseums Erlangen fasst Birgitt Aßmus als Vorsitzende des Kulturausschusses noch einmal die allgemeine Stimmung ihrer Stadtratskollegen zusammen. Denn eigentlich möchten die Kommunalpolitiker nur umsetzen, was aus den Reihen des Kunstmuseums-Vereins an die Stadt herangetragen wurde: Die langfristige Sicherung des Kunstmuseums-Betriebs und der Sammlung. Doch bei der — wie Beobachter beschreiben — „chaotischen Mitgliederversammlung“ wurde klar, dass es innerhalb des Vereins noch gehörig Diskussionsbedarf gab, bevor dann doch der Plan mit großer Mehrheit abgesegnet wurde.

Nun soll also der Ausstellungsbetrieb — so sieht es die Beschlussvorlage vor — in städtische Zuständigkeit und Trägerschaft übergehen und das Kunstmuseum als eigene Einrichtung dem Referat IV zugeordnet werden. Für die Kuratierung der übernommenen Sammlung (hier muss noch geklärt werden, ob die Stadt bereits Eigentümer werden kann oder zunächst eine „Dauerleihgabe“ vereinbart wird) sowie für die Leitung der Einrichtung einschließlich der Gestaltung von Ausstellungen stellt die Stadt eine hauptamtliche Stelle zur Verfügung. Dabei handelt es sich nicht um eine Stellenneuschaffung, sondern eine ämterinterne Umstrukturierung. Der Betrieb des Kunstmuseum Erlangen soll bis auf weiteres in den jetzigen Räumen, also im ersten Stock des Loewenichschen Palais’, fortgeführt werden.

Um dem Verein die Anmietung der Räume und deren entgeltfreie Überlassung an die Stadt zu ermöglichen, erhöht die Stadt ihren Zuschuss an den Verein im Rahmen der Kulturförderung auf 30 000 Euro jährlich. Eine direkte Anmietung durch die Stadt ist laut Auskunft von Kulturreferent Dieter Rossmeissl nicht möglich, da der Eigentümer eine deutlich vergünstigte Miete verlangt. Dies würde steuerrechtliche Probleme nach sich führen, die es für einen Verein bei einer „mäzenatischen Miete“ hingegen nicht geben würde.

Zusätzlich sollen 10 000 Euro für die laufenden Aufwendungen aus dem Betrieb des Kunstmuseums ab 2017 in den Haushalt eingestellt werden. Für den Fall, dass diese Mittel nicht ausreichen, können sich zumindest CSU und SPD eine Erhöhung vorstellen.

Das Modell geht aber weiterhin von viel ehrenamtlichem Engagement aus. Deshalb sollen drei bis vier Ausstellung aus den Reihen des Kunstmuseums-Vereins, der dann zu einem Förderverein wird, kuratiert werden. Über die Anzahl gibt es noch unterschiedliche Vorstellungen.

Wie gesagt: Noch ist nichts in „trockenen Tüchern“, aber — so formuliert es Ursula Lanig von der SPD — die Lösung fürs Kunstmuseum befindet sich zumindest schon mal auf der Zielgerade. Wenn Ende April der Stadtrat zustimmt, können die Vertragsverhandlungen beginnen.

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