Landratskandidaten auf Sprung zu Jugendthemen
25.2.2014, 07:00 UhrSechs Stationen haben sich die Organisatoren des Kreisjugendrings (KJR) für ihre „Poli-Tour“ am Sonntag herausgesucht. Um möglichst viele Jugendliche im Landkreis zu erreichen, erstreckte sich die Tour deshalb von Höchstadt über Röttenbach, Baiersdorf, Buckenhof, Eckental und Herzogenaurach. „Damit wollen wir Werbung machen, um die Jugendlichen mehr für Politik und den Landkreis zu begeistern“, erklärte Traugott Gossler, Geschäftsführer des KJR.
Neugierig und gespannt waren aber nicht nur die Organisatoren über ihren ersten Versuch, sondern auch die Landratskandidaten Alexander Tritthart (CSU), Christian Pech (SPD), Manfred Bachmayer (Bündnis 90/Grüne), Martin Oberle (FW) und Michael Dassler (FDP).
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde in der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt waren schon Kreativität und Schnelligkeit gefordert — beim Spiel „Montagsmaler“. Da die Kulturfabrik lange Zeit Schuhe herstellte, haben die Jugendpflegerinnen Julia Weiland und Julia Gally diverse Schuharten als Begriffe ausgewählt, die die fünf Männer gegenseitig zeichnen und erraten mussten. Überraschenderweise kannten sich alle fünf gut mit Schuhen aus und brachten ihre Gedanken geschickt und flink aufs Papier. Im Finish gegen Michael Dassler konnte sich Christian Pech mit einer Jesuslatsche durchsetzen und den kleinen Pokal mit nach Hause nehmen.
Nach einem kurzen Frühstück rollte der Bus los Richtung Röttenbach, wo bereits das Aktivteam auf die Landratskandidaten wartete. Erstwählerin Katharina Beck fragte in der Schulturnhalle, wie die Kandidaten die Sportvereine in Zukunft unterstützen wollen. „Wir müssen das Ehrenamt weiter stärken und wieder attraktiver machen, indem man zum Beispiel Infos weitergibt und über Rechtliches aufklärt“, sagte Alexander Tritthart, der als ehemaliger Kassierer im Sportverein die Probleme des Ehrenamts bestens kennt. Auch seine Mitstreiter möchten die Vereine und das Ehrenamt weiter finanziell fördern, Manfred Bachmayer will dazu auch gemeinschaftliche Veranstaltungen, wie Familienradtouren quer durch den Landkreis, ausrichten.
Sportwartin Brigitte Beck schickte danach allesamt zum Sitz-Sprung-Training aufs Trampolin. Obwohl sich die Kandidaten vorher als relativ unsportlich einschätzten, zeigten sie sich auf dem Sprungtuch doch recht fit und waren mit Spaß bei der Sache. Die Chance nutzte Jugendwartin Nicole Wahl und übergab ihnen gleich einen Mitgliedsantrag — zur Erleichterung der noch schnaufenden Politiker gibt’s diese aber auch als passive Mitgliedschaft. Eine Medaille und Urkunde erhielten aber alle.
Weiter ging es hiernach zum Jugendclub JOB unter der Mehrzweckhalle in Baiersdorf. Dort haben die Jugendlichen seit Jahren massive Probleme mit den Anwohnern. Deswegen wollten sie von den Kandidaten wissen, ob sie denn eine Lösung für die Situation haben. SPD-Kandidat Christian Pech plädierte auf das Verständnis der Anwohner, „schließlich waren ja alle mal jung“. Doch die Gespräche haben bisher nichts gebracht, die Lage sei wirklich sehr festgefahren. „Das ist eindeutig Aufgabe der Kommunalpolitiker. Man muss da wieder Interesse für den Jugendclub schaffen, zum Beispiel durch einen Tag der offenen Tür, schließlich ist die Jugend die Zukunft der Stadt“, sah Manfred Bachmayer die Situation. So fanden es auch die Jugendlichen, denn den Jugendclub gibt es immerhin schon seit den 80er Jahren, also lange bevor die Anwohner hinzugezogen sind.
Zum Mittagessen fuhr der Bus dann zur Feuerwehr nach Buckenhof. Bevor die Kandidaten aber zum Gulaschessen durften, mussten sie sich draußen beim Schlauch ausrollen, Seilsack werfen und Wasserstrahl-Zielschießen beweisen.
In Eckental beim evangelischen Kinderhaus folgte eine kurze Kaffeepause, bei der sich die Kandidaten von der Jugendarbeit informieren ließen und natürlich auch selbst für Frage und Antwort den Bürgern zur Stelle standen.
Schon ging es weiter nach Herzogenaurach, dem letzten Haltepunkt. Auch hier war eigentlich geplant, dass Jungwähler die Kandidaten ausfragen und über ihre Anliegen sprechen konnten, doch leider hat sich, wie auch bei den anderen Stationen, kaum ein Jugendlicher eingefunden. Jugendliche für die kommunale Politik zu begeistern — vielleicht eine Aufgabe für den künftigen Landrat?
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen