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Landtagswahl in Bayern 2023: Diese Kandidaten treten im Stimmkreis Erlangen-Höchstadt an

Claudia Freilinger

Nordbayerische Nachrichten Herzogenaurach/Höchstadt

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6.10.2023, 05:28 Uhr
Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel in die Wahlurne.

© Michael Kappeler/dpa Ein Wähler wirft seinen Stimmzettel in die Wahlurne.

In diesem Artikel:

Walter Nussel will im Herbst wieder in den Landtag einziehen.  

Walter Nussel will im Herbst wieder in den Landtag einziehen.   © CSU, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Der Landkreis Erlangen-Höchstadt ist einer der Spitzenlandkreise in Bayern. Das gilt wirtschaftlich und was die Lebensqualität angeht. Die Menschen leben und arbeiten gerne hier, auch weil wir die weichen Standortfaktoren hier über Jahrzehnte gepflegt und gezielt ausgebaut haben, zum Beispiel beim Schul- und Bildungsangebot. Das Vereinsleben und der Zusammenhalt der Menschen sind ausgeprägt. Lediglich das kulturelle Angebot ist aufgrund der Lage in der Nachbarschaft mehrerer Großstädte noch ausbaufähig.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Meine persönliche Verwurzelung in unserer Region und insbesondere auch meine jahrzehntelange Tätigkeit in der Kommunalpolitik erlauben mir eine ständige, intensive Rückkoppelung zu den Menschen und ihren Bedürfnissen, aber auch zur Wirtschaft im Stimmkreis. Diesen Kontakt nutze ich ausgiebig für meine Aufgaben als Landtagsabgeordneter und vor allem als Beauftragter für Bürokratieabbau der Bayerischen Staatsregierung sowie Vorsitzender des Bayerischen Normenkontrollrates.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Die Landespolitik ist sehr wichtig für die Grundversorgung unserer Bevölkerung. Ohne Landespolitik würde beispielsweise im Bereich der inneren Sicherheit nichts funktionieren. Zuständig sind wir auch für die Schul- und zum Teil für die Hochschulpolitik. Vor allem haben wir großen Einfluss auf die Wirtschafts- und Standortpolitik. Als Mitglied im Wirtschaftsausschuss arbeite ich gerade an diesen Fragen mit. In der ablaufenden Wahlperiode habe ich mich u. a. intensiv mit dem Landesentwicklungsplan beschäftigt.

Axel Rogner aus Höchstadt möchte für die Freien Wähler in den Landtag einziehen. 

Axel Rogner aus Höchstadt möchte für die Freien Wähler in den Landtag einziehen.  © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Aus meiner Sicht sind die Stärken die Wirtschafts- und Arbeitsmarkpolitik, Bildungs- und Schulpolitik, Teich- und Kulturlandschaft. Schwächen sehe ich im Tourismus und bei den Freizeitangeboten.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Als Teil der Werkleitung der Firma Schaeffler in Herzogenaurach und meiner langjährigen Erfahrung als Global Lead Buyer (weltweiter Einkäufer) habe ich viele Kontakte knüpfen können. Ich schätze den Erfahrungsaustausch mit der (über-)regionalen Wirtschaft, den heimischen Handwerkern, Mittelständlern als auch mit internationalen Großkonzernen. Gerade im wirtschaftlichen Bereich möchte ich meine Erfahrungen und Kenntnisse einbringen. Wir brauchen wieder mehr Kompetenz in unseren politischen Gremien! Viele Jahre war ich auch im Betriebsrat und somit Interessensvertreter der Arbeitnehmer/-innen. Ich habe immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte. Nur ein Miteinander zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern schafft längerfristigen wirtschaftlichen Erfolg und solide Arbeitsplätze in der Region. Als langjähriger Stadtrat und auch als dritter Bürgermeister meiner Heimatstadt Höchstadt an der Aisch bringe ich viel Erfahrung und Wissen aus der Kommunalpolitik mit. Ich glaube, ich weiß wo bei den Menschen die Probleme des alltäglichen Lebens liegen und welche Nöte und Sorgen sie umtreiben. Die Kommunalpolitik ist ein Grundstein der Politik der Freien Wähler und sollte Basis jeden politischen Handels sein!

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Bayern ist der wirtschaftliche Moter der Bundesrepublik Deutschland und trägt dadurch übermäßig zum Wohlstand Deutschlands bei. Das muss erhalten bleiben und benötigt wirtschaftliche Kompetenz im Bayerischen Landtag.

Claudia Belzer aus Herzogenaurach tritt als Landtagskandidatin für die SPD an.

Claudia Belzer aus Herzogenaurach tritt als Landtagskandidatin für die SPD an. © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Der Stimmkreis ist nicht nur groß, sondern auch in der Fläche sehr verteilt. Die Lebensweisen, Bedürfnisse und Probleme der Menschen sind in diesem Stimmkreis - je nach Wohnort - oft unterschiedlich. Diese Vielfalt ist sehr positiv, leider nimmt sich der Stimmkreis aber gerade auch deswegen häufig nicht als Einheit wahr.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Als Berufsschullehrerin bin ich daran gewöhnt, es für alle in ihrer Unterschiedlichkeit möglichst passend zu machen. Denn in einer Berufsschulklasse sitzt sowohl der Studienabbrecher wie auch der Mittelschulabsolvent ohne Quali, der Stadtmensch aus Nürnberg und der Landmensch, der weit zur Berufsschule fährt, der Mensch mit und ohne Behinderung oder Handicap. Ich bin für alle da und habe alle im Blick!

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Einen großen, denn sie setzt den Rahmen für die Ebenen darunter. Der Einfluss der Landespolitik, den ich aufgrund meines Werdegangs besonders gut geltend machen kann, liegt im Bereich der Bildungspolitik, der Sozialpolitik sowie der Verwaltungsverschlankung und -Modernisierung. Zudem setze ich mich für ein starkes Handwerk ein.

Monika Tremel geht für Bündnis 90/Die Grünen als Landtagsdirektkandidatin in Erlangen-Höchstadt ins Rennen.

Monika Tremel geht für Bündnis 90/Die Grünen als Landtagsdirektkandidatin in Erlangen-Höchstadt ins Rennen. © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Mein Stimmkreis zeichnet sich durch seine hohe Lebensqualität und die vielen engagierten Menschen aus, die ihn prägen. Die Mischung macht's: Tradition und Moderne. Eine Landwirtschaft, die auf Sonderkulturen setzt und Unternehmen von Weltrang. Kirschen-Karpfen-Kren-Kräuter, diese vier Ks gehören für mich zum kulturellen Gedächtnis meines Landkreises. Ich finde, das ist auch einmalig für ganz Bayern und für Europa!

Die Schwächen sind ein zu hoher Flächenverbrauch durch die Ausweisung immer neuer Gewerbe- und Wohngebiete. Darüber hinaus fehlt es an ausreichend bezahlbarem sozialem Wohnraum vor allem auf dem Land. Die Schulen werden bei so wichtigen Themen wie Inklusion, Integration und psychisch-sozialen Auffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern nahezu alleingelassen.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Als Pastoralreferentin ist mir wichtig, dass christliche, humane und soziale Werte in Bayern wieder gelebt werden. Dazu gehört, neben einer solidarischen Gesellschafts- und Sozialpolitik, dass wir unsere Verantwortung für den Klimaschutz endlich wahrnehmen und umsetzen.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Als Kommunalpolitikerin weiß ich, wie unverzichtbar die Stimme von uns Frauen auf allen politischen Ebenen, auch in der Landespolitik ist. Und ich bekomme regelmäßig mit, welche Unterstützung kleine ländliche Gemeinden von der Landespolitik brauchen, um auch in Zukunft lebenswerte Orte zu bleiben.

Christian Beßler (AfD) ist Direktkandidat zur Landtagswahl 2023 im Stimmkreis Erlangen-Höchstadt.

Christian Beßler (AfD) ist Direktkandidat zur Landtagswahl 2023 im Stimmkreis Erlangen-Höchstadt. © AfD/privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Als gebürtiger Höchstadter weiß ich sehr wohl um die Vorzüge unseres gut gebildeten Landkreises, da sehe ich keine gravierenden Schwächen zwischen Ost und West. Neben den drei Weltfirmen aus Herzogenaurach bilden unsere Firmen des Mittelstandes und des Handwerks das Rückgrat unserer regionalen Wirtschaft. Der Aischgrund mit seinen über 7000 Weihern ist ein bedeutender wirtschaftlicher, aber auch kultureller Faktor, prägt unsere ökologisch nachhaltige Landschaft und ist in Europa einzigartig.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Unser Bayern braucht leidenschaftliche und qualifizierte Parlamentarier im Landtag, die Lebenserfahrung vorweisen können und sich ausschließlich des Wohls der heimischen Bürgerinnen und Bürger verpflichtet fühlen. Sozial verträglicher Wohnungsbau, Erhalt unserer ländlichen Gesundheitsversorgung (Krankenhäuser), Förderung statt Gängelung unserer regionalen Wirtschaft, das sind nur einige Punkte, für die ich mich im Landtag starkmachen werde. Als heimatverbundener Familienvater von vier Kindern, Unternehmer und Kommunalpolitiker kann ich diese Anforderungen erfüllen, gemäß meinem Wahlmotto „Mit Herz und Verstand“.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Die Landespolitik hat einen wesentlichen Einfluss auf die Politik in den Kommunen aufgrund ihrer autarken Zuständigkeiten wie beispielsweise Bildung oder innere Sicherheit. Es darf dabei nicht vergessen werden, dass Bayern durch den Bundesrat direkt oder indirekt an der Gesetzgebung und Verwaltung des Bundes und in Angelegenheiten der Europäischen Union mitwirkt. Bayern ist mit sechs von 69 Mitgliedern im Bundesrat vertreten.

Josephine Taucher kandidiert für "Die Linke".

Josephine Taucher kandidiert für "Die Linke". © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Der Landkreis hat im Vergleich zur Stadt den Vorteil, dass Wohnraum dort noch bezahlbar vorhanden ist. Leider zeigen sich im Umkehrschluss Probleme mit der Infrastruktur: Eh schon seltene Läden, Arztpraxen, Sparkassen etc. sind mit dem zu schwach ausgebauten ÖPNV kaum erreichbar. Das gilt auch für die großen Arbeitgeber wie Schaeffler, die trotz weiter vorhandenen Gewinnen immer wieder mit Stellenabbau in den Schlagzeilen zu finden sind.

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Bayern wird schon sehr lange von der gleichen Partei mit den gleichen Inhalten regiert, dabei sind einige Menschen auf der Strecke geblieben.
Wir als Linke werden als einzige Partei auf keinen Fall eine Regierung mit der CSU eingehen, daher sind wir die bayerische Oppositionspartei.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Sehr viel, wenn man möchte: So gehören Grundrechte wie bezahlbarer Wohnraum und erneuerbare Energien in die öffentliche Hand. Längeres gemeinsames Lernen schafft gerechte Bildung für alle und der ÖPNV muss in die Breite ausgebaut werden und billiger werden: 29-Euro-Grundticket und ein 9-Euro-Sozialticket, perspektivisch kostenlos. Wir stehen gegen Schließung und Privatisierung von Krankenhäusern und fordern stattdessen gute Löhne und höhere Personalschlüssel.

Die FDP schickt Boulent Ekrem ins Rennen.

Die FDP schickt Boulent Ekrem ins Rennen. © privat, NN

Wo liegen die Stärken und Schwächen Ihres Stimmkreises?

Die Stärke ist sicherlich der Arbeitsstandort Erlangen-Höchstadt, gerade mit Herzogenaurach und den 3 Globalplayern, sowie natürlich Erlangen und der gesamte Landkreis. Wichtig ist jedoch, dass das so bleibt, dafür müssen wir der Abwanderung hin zu großen Städten oder ins Ausland entgegenwirken. Deshalb muss gerade der Standort Erlangen-Höchstadt noch attraktiver werden, indem wir Bildung reformieren, mehr in den ÖPNV und in die digitale Infrastruktur investieren, da haben wir noch immer Schwächen

Warum können gerade Sie etwas bewirken?

Meine absolute Nähe zu meinen Mitmenschen hilft mir enorm gemeinsame Lösungsansätze zu finden, die unabhängig von Ideologien sind, sondern gerade für den einzelnen Bürger wirksam sind. Ich stehe im ständigen Austausch mit Vereinen, Schulen und Unternehmen, seien es mittelständische Unternehmen oder Großbetriebe.

Wie viel Einfluss hat die Landespolitik?

Natürlich hat die Landespolitik hauptsächlich Einfluss, was die Infrastruktur z.B. angeht. Auch die Finanzierung ist oft von der Landespolitik abhängig. Wichtig ist jedoch, dass die Landespolitik keine One-Man-Show wird, denn sonst arbeiten hier alle anderen Bayern umsonst für eine Verbesserung, das hat mit Demokratie dann wenig zu tun.

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