Marloffstein: Risse im Rathaus
23.2.2019, 11:00 UhrDie größten Ausgaben im Vermögenshaushalt sind mit 315 000 Euro zwar für Tiefbaumaßnahmen im Ort geplant. Darunter fallen vor allem Straßensanierungen, aber auch Arbeiten am Löschweiher und am Löschwasserbecken. Doch nicht gerade billig wird auch die offenbar notwendige Sanierung des Rathauses, die mit 280 000 Euro veranschlagt ist. Bereits im Jahr 2014 hatte der Gemeinderat dafür rund 103 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Damals waren schon Risse in den Außen- und auch Innenwänden des Sandsteingebäudes festgestellt worden, die auf die Trockenheit zurückgeführt wurden. Denn das Sandsteinhaus ist auf einer Lehmschicht gebaut, die bei Trockenheit schrumpft. Man hoffte damals, dass sich die Risse wieder zurückbilden könnten, und wollte noch abwarten, wie sie sich entwickeln. Nun soll ein Gutachten Klarheit bringen, das immerhin 30 000 Euro kostet. Sollte das ergeben, dass eine Sanierung noch nicht notwendig ist, will die Gemeinde das eingestellte Geld zur Fortführung der energetischen Sanierung der Mehrzweckhalle verwenden.
Für Kanalbaumaßnahmen einschließlich der Erschließung im Ringgarten, der Kanalumlegung in der Wassergasse und einem Regenwasserkanal im Adlitzer Großer Leithenweg sind 142 000 Euro eingeplant. An die Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth muss Marloffstein einen Investitionskostenanteil von 81 000 Euro abführen, und an den Abwasserverband Schwabachtal 55 000 Euro. Für die Feuerwehren sind 82 000 Euro eingeplant, für Grunderwerb 47 000 Euro, und für das Kinderhaus Pfiffikus müssen im Jahr 2019 voraussichtlich rund 50 000 Euro ausgegeben werden. Finanziert wird das Ganze unter anderem durch eine Entnahme aus der Rücklage in Höhe von 794 000 Euro, durch 143 000 Euro, die vom Verwaltungshaushalt zugeführt werden, und durch Investitionspauschalen und Förderungen in Höhe von rund 232 000 Euro.
Die Steuereinnahmen im Rahmen des Verwaltungshaushaltes werden in diesem Jahr verglichen mit 2018 voraussichtlich um rund 150 000 Euro steigen. Weil gleichzeitig die Umlagen aber um 61 000 Euro steigen werden, erhöht sich das Nettosteueraufkommen nur um gut 88 000 Euro. Allein der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer beträgt 1 473 000 Euro, was eine Steigerung zum letzten Jahr um gut 73 000 Euro bedeutet. Knapp 220 000 Euro werden aus der Grundsteuer erwartet, und 135 000 Euro aus der Gewerbesteuer.
Obwohl der Landkreis die Kreisumlage voraussichtlich reduzieren wird, muss Marloffstein fast 42 000 Euro mehr an den Kreis entrichten als im letzten Jahr, und zwar 827 000 Euro.
Das liegt an der Verbesserung der Umlagekraft, die vom statistischen Landesamt unter Zugrundelegung der Einwohnerzahl unter anderem aus den Grund-, Gewerbe- und Einkommensteueranteilen errechnet wird. Größter Posten bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt sind die Personalkosten mit knapp 830 000 Euro.
Die Gemeinde hatte zum Ende des letzten Jahres Schulden von rund 430 000 Euro. In diesem Jahr sollen 45 000 Euro getilgt werden. Weitere Kreditaufnahmen sind nicht vorgesehen. Die Rücklagen werden am Ende des Jahres voraussichtlich noch 890 000 Euro betragen, bis Ende 2021 auf voraussichtlich 210 000 Euro schrumpfen, 2022 aber voraussichtlich wieder auf 374 000 Euro steigen.
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