Mehr Räume für Bäume in Erlangen

26.8.2018, 06:00 Uhr
Mehr Räume für Bäume in Erlangen

© Harald Sippel

Bäume sind wichtig. Für die Menschen, für ein angenehmes Klima in der Stadt und überhaupt für das Wohlbefinden der Bürger. Hat viel mit Lebensqualität zu tun. Und auch mit der Gestaltung von Straßen und Plätzen. Allerdings nimmt die Zahl der Bäume seit etlichen Jahren ab. Grund genug für SPD und Grüne Liste, sich per Antrag für den Erhalt von Alt-Bäumen einzusetzen und unter anderem von den Stadtoberen zu fordern, nach mindestens 20 geeigneten Standorten für die Pflanzung "großkroniger" Bäume Ausschau zu halten.

Hitze und Trockenheit sind gnadenlose Baum-Killer. Das war bereits im knochentrockenen Sommer 2015 so, als hunderte von Bäumen auf der Strecke blieben und im Jahr darauf gefällt werden mussten. Auch rund um den Dechsendorfer Weiher lichteten sich die Reihen – die EN berichteten. Durch Nachverdichtungen gehen ebenfalls mögliche Standorte für Bäume verloren. Oder durch Baumaßnahmen wie am Ohmplatz, wo einige Gewächse "geopfert" werden mussten.

Räume für Bäume zu finden ist kein leichtes Unterfangen. Das ist natürlich den beiden antragstellenden Parteien klar. Auch deshalb fordern sie, dass gerade bei Neubau- und Sanierungsarbeiten der Erhalt von "Bestandsbäumen" noch stärker in den Mittelpunkt gerückt wird. Dass auch die Arbeitsabläufe entsprechend darauf abgestimmt werden. Und dass durch alternative technische Lösungen womöglich die Anzahl und Gestaltung von Feuerwehrzufahrten verringert werden kann und somit am Ende mehr Bäume erhalten werden könnten.

Die Abteilung Stadtgrün war beileibe nicht untätig. "Bäume in der Stadt" heißt jene Aktion, in deren Rahmen im Frühjahr 2018 bereits etwa 120 Bäume gepflanzt worden sind, wie es hieß. Etwa 100 weitere Baumpflanzungen sollen noch diesen Herbst folgen. Allerdings werden diese Pflanzungen "schwerpunktmäßig" außerhalb der Innenstadt geleistet. Denn innerstädtische Pflanzungen sind doch mit einem "sehr hohen Aufwand bei der Planung und Realisierung" verbunden. Reichlich Sachzwänge spielen da mit hinein wie beispielsweise der Verlauf von Kabel- und diversen Leitungssträngen oder auch verkehrliche Gegebenheiten.

Hoher Stellenwert

SPD und Grüne Liste haben in ihrem Antrag gefordert, dass die Stadt noch in diesem Jahr 20 geeignete Plätze "für die Pflanzung von stadtbildprägenden, innerstädtischen, großkronigen Bäumen" sucht und das Ganze dann in 2019 verwirklicht.

Aber so schnell geht es dann doch nicht. Jedenfalls hat die Abteilung Stadtgrün aufgrund der "personellen Auslastung" derzeit nicht die Möglichkeiten, die Forderung in jenem gewünschten Zeitraum zu bearbeiten, wie es hieß.

Und in Sachen "Feuerwehrzufahrten" habe — laut Gebäudemanagement – bei städtischen Baumaßnahmen der Erhalt von Baumbestand ab den ersten Planungsschritten "immer einen sehr hohen Stellenwert". Genau das wird allen Planern als "konkrete Vorgabe" mitgegeben. In diesem Zusammenhang habe der sichere zweite Fluchtweg über Treppenhäuser immer Priorität vor dem Anlegen von Feuerwehrzufahrten.

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