Neu beim HC Erlangen: Benedikt Kellner

Katharina Tontsch

Sportredakteurin in Erlangen

E-Mail

31.8.2018, 15:45 Uhr
In Lauerstellung: Benedikt Kellner (rechts) zusammen mit dem anderen Youngster, Sergej Gorpishin.

© Sportfoto Zink / OGo In Lauerstellung: Benedikt Kellner (rechts) zusammen mit dem anderen Youngster, Sergej Gorpishin.

Die Geschichten kennt er natürlich. "Man hört ja immer, wie es früher war im Handball, dass der Jüngste der Sklave war." Gerade erst ist Kellner 20 Jahre alt geworden. Bestes Sklaven-Potenzial also. Zum Glück allerdings lebt er in einer Zeit, in der im Mannschaftssport die Sklaverei der Vergangenheit angehört. "Man hat ein paar zusätzliche Aufgaben", sagt Kellner. "Gern gesehen" sei es, wenn man nicht nur "faul herumsitzt". Doch faul ist der 1,94-Meter-Mann nun wirklich nicht.

Schon zu Schulzeiten war es sein Traum, Arzt zu werden. "Ich habe es mit dem Handball immer parallel laufen lassen, bin in beidem immer weitergekommen." Das Lernen fällt ihm leicht. "Ich kann Dinge schnell mitnehmen und bin sehr strukturiert." Deshalb glaubt der gebürtige Münchener, dass auch das Medizinstudium zusätzlich zum Leistungssport möglich sein wird. Und: "Das Leben soll trotzdem nicht an einem vorbeilaufen." Freizeit ist dem angehenden Erstsemester schon auch wichtig.

Während der Saisonvorbereitung ist Kellner angekommen in Erlangen, gemeinsam mit seiner Freundin wohnt er zentral in der Innenstadt und genießt dort das studentische Flair. "Hauptsächlich war es die Kombination aus Handball und Studium", die ihn überzeugte, vom fränkischen Rivalen HSC 2000 Coburg zum HCE zu wechseln. Das sportliche Ziel ist die Bundesliga. Kellner trainiert größtenteils mit der ersten Mannschaft, "in Lauerstellung" will er dort sein.

"Mit solchen Trainingspartnern kann man viel dazulernen", sagt er. "Vor allem auf meiner Position habe ich gute Spieler, die mir viel erklären." Hinter Kapitän Michael Haaß und Dominik Mappes ist Kellner die Nummer drei auf Rückraum-Mitte.

Bei der U23 soll er bereits eine Führungsrolle übernehmen. "In der dritten Liga kann man enorm viel Selbstvertrauen tanken und Spielzeit sammeln." Hier will der Juniorennationalspieler "an seinen Schwächen feilen". Zusätzliche Einsätze in der Bundesliga "spornen mental an". Sklaven-Jobs braucht es dafür nicht.

Keine Kommentare