Neunkirchen schützt Magerrasenwiese vorbildlich
12.3.2013, 00:00 UhrGanz einfach, man macht sich die Weitsichtigkeit des Pächters Adolf Leicht zu eigen, der bereits vor Jahrzehnten mit seiner extensiven Bewirtschaftung der Wiese den Grundstein für die Bewahrung dieses Lebensraumes legte.
Wenn der Bürgermeister Heinz Richter heißt und dieser zusammen mit dem Gemeinderat und der Rathausverwaltung einfach den auf dieser Wiese geplanten Bau eines Regenrückhaltebeckens zu Gunsten eines anderen Standortes stoppt, ist wieder ein Stück heile Natur vor der sonst unvermeidbaren Zerstörung bewahrt worden.
Der Schutz dieser artenreichen Feuchtwiese konnte schließlich durch ihren Arteneintrag beim Landesamt für Umwelt (LfU) und der Aufnahme ins monetäre fördernde NaturLandschaftsProgramm (NLP) sowie der Vorgabe der richtigen Mahdzeitpunkte durch die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt endgültig manifestiert werden. Man findet hier zum Beispiel Wiesensilge, Wiesen-Flockenblume oder Rauher Löwenzahn und auch noch den seltenen Dunklen und Hellen Wiesenknopf-Ameisenblütling, einen herrlich blau schillernden Falter.
Der Kreisverband des Bundes Naturschutz honorierte die Bewahrung des seltenen und nach der europäischen FFH-Richtlinie streng geschützten Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings mit einer Auszeichnung der beteiligten Behördenvertreter im Neunkirchener Rathaus.
So konnten Bürgermeister Heinz Richter für den Markt, Landrat Reinhardt Glauber als oberster Naturschützer im Landkreis und Michael Urbanczyk von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt ihre Urkunden ebenso aus den Händen des stellvertretenden BN-Kreisvorsitzenden Ulrich Buchholz und des Leiters der Ortsgruppe Bernhard Birnfeld entgegennehmen, wie der Wiesenpächter Adolf Leicht und Kämmerer Arne Schell für den verhinderten Bauamtsleiter Jochen Cervik.
Das Marktoberhaupt stellte abschließend noch heraus: „Wenn man sich mit der Wiese als Lebensraum für Fauna und Flora etwas intensiver auseinandersetzt, entdeckt man erst, was dort alles sprießt und blüht, krabbelt, kriecht und flattert. Naturschutz muss unserer Welt erhalten und bewahrt werden, da ist für politische oder ideologische Diskussionen kein Platz“.
Wie Richter weiter betonte, gehe die Umwelt alle an, ganz egal, ob es sich dabei um Ernährung oder ein Regenrückhaltebecken handelt, schließlich habe Nachhaltigkeit nur dann eine Chance, wenn die Menschen sich angewöhnen, ganzheitlich und nachhaltig zu denken
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