Pilotprojekt: Erlanger Schule bekommt Hol- und Bringzone
17.4.2018, 06:00 UhrJeden Morgen und Mittag das Gleiche: Eltern fahren mit dem Auto direkt vor die Schultür. In der Loschge-Grundschule werden, so die Schätzung, täglich 40 bis 50 Kinder auf diese Weise zur Schule gebracht und wieder abgeholt. Parkplätze gibt es hier nur wenige, die Autos halten deshalb im absoluten Halteverbot oder auf der Straße in zweiter Reihe an, damit die Kinder aussteigen können. Das wird von vielen Seiten seit langem kritisch betrachtet.
Es führe, so meint Schulleiter Harald Egelseer, nicht nur zu Verkehrsverwirrung, sondern gefährde auch die Sicherheit. Der Elternbeirat gibt ihm Recht. "Für laufende Kinder, vor allem für die Erst- und Zweitklässler, ist es gefährlich, die Straße zu überqueren", sagt Daniela Schoedel. In den beiden engen Straßen vor der Schule sei zu viel Verkehr, das Gremium sei seit Jahren dahinter her, dies zu ändern. Ein echtes Problem sei, dass der Zu- und Abfahrtsverkehr in großer Hektik erfolge, ergänzt der Erlanger Bau- und Planungsreferent Josef Weber. Um die Situation zu entschärfen, wolle man den Autoverkehr 50 Meter weiter weg auf den Theaterparkplatz verlagern.
Testschule für Hol- und Bringzone
Rektor Harald Egelseer zeigt sich zuversichtlich, dass das neue Angebot angenommen wird. Den Platz hätten viele Eltern ohnehin während der Sperrung der Loschgestraße durch die Baustelle angesteuert, erklärt Schoedel.
Die Loschgeschule ist nun Testschule. Ein halbes Jahr lang soll die neue Hol- und Bringzone erprobt werden. "Wenn es funktioniert, werden wir versuchen, das auch an anderen Schulen zu etablieren", kündigt Josef Weber an. Von Seiten der Polizei wird dieser Vorstoß der Stadt begrüßt. Sie macht immer wieder darauf aufmerksam, dass durch das Verkehrschaos vor den Schulen die Unfallgefahr ansteigt – und das nicht nur zur Zeit des Schulanfangs.
Kinder sollten mit Freunden laufen
Ohnehin plädieren Pädagogen dafür, dass Kinder den Schulweg gemeinsam mit ihren Schulfreunden zurücklegen sollen. "Das gemeinsame Laufen hat einen sozialen Aspekt", sagt Harald Egelseer. Denn nicht nur die Bewegung ist positiv, miteinander zu reden bringt die Kinder einander näher. Dass der Schulweg zum Schulalltag gehört, ist aber nicht nur die Meinung des Rektors der Loschgeschule. Da weiß er sich in Übereinklang mit Kollegen anderer Schulen.
Ohnehin sei die Hol- und Bringzone der zweite Schritt beim Versuch, eine Verbesserung zu erzielen, erklärt Egelseer. Der erste Schritt sei das Erstellen eines Schulwegeplans gewesen. Wer also in Zweifel ist, wie die Schulen zu Fuß gut zu erreichen sind, kann sich hiermit schlau machen.
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