Platz in Erlangen erinnert bald an Kurt Eisner

ERLANGEN - Am 7. November 1918 war’s vorbei mit der Herrschaft der Wittelsbacher. Ludwig III., der letzte Bayernkönig, wurde gestürzt und musste gehen. Tags darauf rief Kurt Eisner die bayerische Republik als "Freistaat" aus. Jetzt wird ein Platz nach jenem ersten Ministerpräsidenten des Freistaats benannt.

Der Bereich, der künftig Kurt-Eisner-Platz heißen soll, befindet sich auf der Rückseite des Rathauses gegenüber der Einmündung zur Mozartstraße und erstreckt sich bis zur Schuhstraße und zu den Gebäuden der ehemaligen Tankstelle hin. Das wurde im Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschuss einstimmig so beschlossen. Zuvor jedoch monierten einige Stadträte die Örtlichkeit und meinten, dass sie für einen Mann wie Eisner nicht gerade angemessen sei. SPD-Rat Andreas Richter sah das nicht so und befand: "Das ist ein guter Platz".

Der neue Platzname geht zurück auf einen Antrag der Erlanger SPD aus dem Jahr 2008, in dem sie vorgeschlagen hatte, den Gründervater des Freistaats solcherart zu ehren. Und da sich die Gründung des Freistaats am 8. November zum 100. Mal jährt, schlug die Verwaltung vor, zu diesem Jubiläum jenen Platz nach Kurt Eisner zu benennen.

Natürlich gibt es für alles Vorschriften, auch für das Benamen eines solchen Platzes. "Leitfaden für Straßenbenennungen" heißt das maßgebliche Regelwerk, von dem in diesem Fall aber etwas abgewichen wird, da Personen eigentlich nur mit ihren Nachnamen geehrt werden sollen. Nicht so bei Kurt Eisner, über den zusätzlich eine Tafel informieren wird.