Radentscheid geplant: Erlangen soll beste Fahrradstadt sein
26.09.2019, 12:13 Uhr
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) stellte Erlangen zuletzt immer noch ein positives Zeugnis aus. Vor allem im Vergleich zu anderen Städten der Region. Auch in den kommenden Jahren will die Stadtverwaltung weiter in Rad-Infrastruktur investieren. Und trotzdem: "Erlangen liegt deutschlandweit in Umfragen des Radverkehrs zwar auf den vorderen Plätzen, schneidet aber auch im aktuellen Fahrrad-Klimatest nur mit der Note 3,4 ab", sagt Michael Zell, einer der Initiatoren des Entscheids in Erlangen.
Insgesamt sei es Ziel, durch den "Radentscheid" Erlangen zur "fahrradfreundlichsten Stadt Deutschlands zu machen", so der 34-Jährige. Es bestehe erheblicher Nachholbedarf. Unterstützung für den Erlanger Radentscheid holen sich die bisher 17 Mitglieder des Rad-Bündnisses in Bamberg und Nürnberg.
Der Radentscheid ist eine bundesweite Initiative
Denn der "Radentscheid" ist eine bundesweite Initiative, die in Berlin ihren Ursprung hat. In der Bundeshauptstadt wollten Radfahrer erstmals mit einem Volksbegehren erreichen, dass Berlin fahrradfreundlich wird. Das Volksbegehren erreichte sehr große Zustimmung, und der Berliner Senat übernahm die Forderungen der Radfahrer in einem eigenen Gesetz.
Seither wurden und werden in zahlreichen Städten "Radentscheide" angestrebt. Auch in Erlangens großer Nachbarstadt Nürnberg. Die ursprünglichen Forderungen der Berliner Initiative (zum Beispiel 350 Kilometer sichere Fahrradstraßen auch für Kinder, zwei Meter breite Radverkehrsanlagen an jeder Hauptstraße, gefährliche Kreuzungen sicher machen oder Fahrradparken an ÖPNV-Haltestellen) sollen "spezifisch für Erlangen angepasst werden", sagt Michael Zell. Die formulierten Ziele des Bürgerbegehrens werden momentan juristisch überprüft. Auch sollen möglichst viele Geschäfte überzeugt werden, Unterschriftslisten auszulegen.
8 Kommentare
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WRDM
Man merkt: Es ist jetzt Wahlkampf. da muss man publikumswirksam sein. Da kommt man dann wieder auf unausgegorene, einseitige Lösungen. Nach der Wahl kommt dann wieder das Erwachen.
Das Thema ist zu wichtig, als dass man vor der Wahl behandeln sollte.
BikeFreak
Ich war 7 Jahre mit dem LKW ( Entsorgung ) in Erlangen unterwegs und das täglich 8 Stunden. Da herrscht Anarchie, was Radler anbelangt. Ampeln, Vorfahrt, Gehweg, Fussgängerzone...Das volle Programm. No Limits, No Rules !!!
vernunftbegabtER
Kommentare wie von G-H-L gibt es zu tausende und doch sind sie immer gleich falsch. Nur weil etwas wiederholt wird, wird es nicht richtiger.
Ich freue mich, wenn Erlangen seinem Titel einer Fahrraddtadt endlich wieder gerecht wird. Meine Urlaube in Groningen, Utrecht und Kopenhagen haben mir die Sugen geöffnet, wie eine lebenswerte Stadt mit weniger Kraftverkehr sehr gut funktionieren kann.
Simmerl
Wenn ich lese wie das schon wieder losgeht hier verliere ich die Lust zu diskutieren. Macht doch Euren verdammten Entscheid und reden wir danach weiter.
Erlanger17
@G-H-L: Aus Ihrem Kommentar spricht mal wieder der Hass des klassischen "Ich Auto, du Weg!"-Menschen.
Ich habe in der Möhrendorfer Straße bisher weder einen überbreiten Radweg noch rote Streifen auf der Fahrbahn gesehen. Was ich dort regelmäßig sehe, sind gnadenlos zugeparkte schmale Gehwege, deren fahrbahnseitige nichtmal fahrradbreite Hälfte ehedem als benutzungspflichtiger Radweg ausgewiesen war. Was ich dort weiterhin regelmäßig sehe sind Blechpanzerbewohner, die durch Huperei und enges Überholen Radfahrer zur Benutzung dieser Gehwege nötigen, wo man als Gehhilfenbenutzer eh schon kaum hinter den Parkern durchkommt und so noch zusätzlich gefährdet wird.