Räumlicher Klang in 3D: Am Anfang war der Mp3
16.10.2015, 18:07 UhrIn den 80er Jahren, erinnert sich Harald Popp, ging es noch darum, Übertragungskapazitäten zu sparen, indem die ohnehin nicht hörbaren Töne gekappt wurden, frei nach dem Motto: „Daten sparen, Qualität bewahren.“
Das Kapazitätsproblem ist heute kein so drängendes Thema mehr. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, den bestmöglichen Klang aus der digitalisierten Musik herauszuholen. Zum Beispiel im Auto, das nicht nur für Wallander, sondern auch für immer mehr mobil tätige Angestellte generell zum Arbeitsplatz wird.
Der Mp3-Player wird upgedatet
An welcher Technik sie tüfteln, nennen die Forscher und ihre Marketing-Kollegen den „Konzernsaal zum Mitnehmen“. Als Prototyp dieser Weiterentwicklung wird ein A4 mit 16 bis 24 Lautsprechern ausgestattet. Der Zuhörer wird vom 3D-Klang gewissermaßen eingehüllt, egal wo er gerade im Fahrzeug sitzt. „Die Insassen können gar nicht ausmachen, aus welcher Richtung die Musik kommt“, sagt Oliver Hellmuth, der zweite im Forschertrio. Der dritte ist Jan Plogsties.
Ihr Verdienst ist es, mit Softwarelösungen den räumlichen Klang zu optimieren, ob im Auto oder bei mobilen Endgeräten. Dafür haben sie einen mit 50.000 Euro dotierten Fraunhofer-Preis erhalten. Es sei ihnen gelungen, einen 3D-Klang-Eindruck zu erzeugen. „Es war eine große Team-Anstrengung“, sagt Popp, rund 30 Mitarbeiter seien beteiligt gewesen.
In der Langen Nacht der Wissenschaften am 24. Oktober können die Besucher ab 18 Uhr den 3D-Sound selbst ausprobieren: Im Auto vor dem Institut ebenso wie im Foyer des IIS (Am Wolfsmantel 33, Erlangen-Tennenlohe) über Kopfhörer von Smartphones und Tablets.
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